Beschreibung:

98 S. : zahlr. Illustrationen ; 25 cm, kart.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - Ex. von Lothar Fischer (Biograph von Anita Berber) mit Beilagen / 2 Schriftstücke. - ... Der enge Dialog der darstellenden und bildenden Künste zieht sich wie ein roter Faden bereits durch die spannungsgeladene Aufbruchsstimmung des Fin de Siecle und findet seine Fortsetzung in den avantgardistischen Strömungen der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Als unmittelbarer Ausdruck dynamischer Bewegung steht der Tanz für das Lebensgefühl der Moderne, weckt Euphorie und Begeisterung in breiten Schichten der Bevölkerung und wird vielen Künstlern zur wichtigen Inspirationsquelle auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen bzw. auf dem Weg in die Abstraktion. Den historischen Entwicklungslinien folgend setzt die Ausstellung ihren Auftakt in der Zeit um 1900, in der die allgemeine Tanzeuphorie in Varietes und Konzertcafes einen ersten Höhepunkt erlebte, beschreibt einen Bogen über den Ausdruckstanz der expressionistischen Ära und leitet abschließend zu den vom Tanz inspirierten Werken der Künstler im Umkreis des Bauhauses. In jeder dieser Phasen wird deutlich, inwiefern es den Künstlern Faszination und Herausforderung zugleich bedeutete, dem Tanz und seinem Ausdruck des Ephemeren in ihren Werken Form zu verleihen. Vertreter des Jugendstils wie Jules Cheret und Henri de Toulouse-Lautrec lassen sich inspirieren von der schillernden Atmosphäre der Varietes auf dem Pariser Montmartre. Als Ikonen einer neuen Ästhetik feiern sie berühmte Tänzerinnen wie Loie Füller (1862-1928), deren Darbietungen mit wallenden Gewändern im Scheinwerferlicht den Bühnenraum in einen Rausch von Farbe und fließender Form verwandeln. Die deutschen Expressionisten, namentlich Emil Nolde und Ernst Ludwig Kirchner, sehen im Tanz eine Möglichkeit, das Leben in seiner vitalen, unmittelbaren Ausdruckskraft zu erfassen. Für sie impliziert Mary Wigmans Credo "Ohne Ekstase kein Tanz!" den Ruf nach einem (ursprünglichen) Weltzugang, den sie im Rekurs auf die Kulturen fremder Völker und die Exotik ritueller Tänze zu erforschen suchen. Mit den Konzepten der Künstler am Bauhaus tritt die (tanzende) Figur ein in die Dimensionen von Raum und Zeit. Exemplarisch sei Oskar Schlemmer genannt, dessen Entwürfen zum Triadischen Ballett ein streng formales Schema zugrunde liegt ? (Vorwort) // INHALT : Vorwort ---- Licht aus, Spot an! Tanzdarstellungen der Belle Epoque ---- Thomas Andratschke ---- "Ich gehe von der Bewegung aus..." Ernst Ludwig Kirchner und der Tanz ---- Norbert Nobis ---- Unter dem Vulkan ---- Tanzdarstellungen zwischen den Kriegen ---- Gabriele Sand ---- Exotisch-ekstatische Bewegungen -Emil Nolde und der Tanz ---- Angela Alves ---- Kosmische und imaginäre Räume ---- bei Rudolf von Laban und Mary Wigman ---- Mariama Diagne ---- Tanz als Symbol des Lebens ---- Zu den geistigen Grundlagen der Tanzleidenschaft ---- im frühen 20. Jahrhundert ---- Anita Beloubek-Hammer ---- Die Figur im Raum ---- Ulrich Krempel ---- Von Punkt und Linie zur Raumdynamik: Gret Paluccas >abstrakter Tanz< im Urteil der Bauhauskünstler ---- Christine Eckett ---- Verzeichnis der ausgestellten Werke. ISBN 9783891692202