Beschreibung:

(ca. 29,7 x 21 cm). 4 Blatt. Original-Manuskript, maschinengeschrieben, mit handschriftlichen Änderungen. ##############-WIR MACHEN EINE FRÜHLINGSAKTION MIT 25 PROZENT AUF DEN GANZEN BESTAND BIS ZUM 31.05. ÜBER IHR INTERESSE AN UNSEREN SELTENEN OBJEKTEN WÜRDEN WIR UNS WIE IMMER FREUEN-###############

Bemerkung:

Franz Fühmann hat insbesondere in seinen späteren Lebensjahren seine Träume literarisiert. Hier liegt sein Text "Der Traum von der Arena" als Original-Manuskript vor. Es handelt sich um den von Fühmann auf Schreibmaschine verfassten Text, samt seinen handschriftlichen Korrekturen. Diese umfassen Streichungen, Korrekturen und Ergänzungen im Text. Die Seiten haben maschinengeschriebene Numerierungen. Die Blätter 1 bis 3 liegen als Schreibmaschinen-Original vor. Blatt 4 liegt als Schreibmaschinen-Durchschlag vor, diese vierte Seite jedoch umfasst auch nur wenige Zeilen. Veröffentlicht wurden die literarisierten Träume als Teil der Werkausgabe mit dem Band "Unter den Paranyas. Traum-Erzählungen und -Notate" erst im Jahr 1988. Der erschütternde Traum beginnt zunächst mit einer Beschreibung von Arena-Schauplatz und Akteuren. Fühmann schreibt: "Ich stehe, über Wettkämpfe plaudernd und dabei lässig auf Platon verweisend, vor einem Halbkreis von Offizieres [Fehler im Text], von denen ich anfangs nicht recht begreife, ob es phantastisch gekleidete Sportfunktionäre oder Regierungsbeamte sind. Sie tragen, durchweg kleingewachsene Leute, unglaublich breitschultrige Jacken mit ungeheuren Epauletten, kindskopfgroße, aus Wülsten gefügte Scheiben, golden und grün, mit massigen Sternen; auf den breitgeschnittenen Brustflächen schaukeln Schnüre mit komplizierten Verknotungen; die Gürtel sind schmal, die Schnallen gewaltig, zur Linken ein Dolch, am Gesäß Revolver, die Biesen fast so breit wie die Hosenbeine, und die Schuhe schwarzlackiert, zierlich und spitz. Schnauzbärte natürlich, monströse Klumpen, die aus den Nasenlöchern quellen; darüber wuchtige fleischerne Haken; harte, graue, kalte Augen, niedrige Stirnen und enorm hohe Mützen, deren jede mit ihrer Innenwölbung einen Totenkopf wie als Monstranz umfaßt." Das Original-Manuskript mit Korrekturen übergab Fühmann kurz vor seinem Tod zusammen mit anderen Papieren an eine ihm sehr verbundene Buchhändlerin in Westberlin, vermutlich als Sicherung seiner noch unpublizierten Texte für den nahenden Fall seines Ablebens. Jene Buchhändlerin war Mitarbeiterin der für Fühmanns Aktivitäten in Westberlin und der damaligen BRD sehr wichtigen Autorenbuchhandlung in Westberlin (Carmerstraße, Berlin-Charlottenburg). Das Manuskript des in beiden deutschen Staaten beliebten Autors entstammt dem Nachlaß dieser Lieblingsbuchhändlerin.

Erhaltungszustand:

Papier mit leichten Gebrauchsspuren. Blätter oben links geklammert, sonst gut erhalten.