Beschreibung:

Über 300 Seiten (A 4-Kopien) mit sehr zahlr. Illustr.; graph. Darst.; 30 cm; Goldgepr. Leinenband.

Bemerkung:

Gutes Exemplar. - UNIKAT (?) mit zahlr. Text-Beilagen; tls. mit Orig.-SIGNATUR. - Vorwort von Dr. Uwe Meiners. // ... Mein Hauptanliegen war, dem Textilrestaurator neben meiner neuen Restaurierungsmethode auch die chemischen Kenntnisse zu vermitteln, die zum theoretischen Verständnis von Eigenschaften und Reaktionen der Textilien notwendig sind. Ziel dieser Schrift ist es, dem Textilrestaurator ein Buch in die Hand zu geben, daß ein Minimum an Vorkenntnissen voraussetzt und dabei einen Einblick in den chemischen Aufbau der Materialien verschafft, mit denen er täglich arbeitet. Nur die Stoffe wurden einer Betrachtung unterzogen, die für die Textilrestaurierung von Bedeutung sind. Es ist infolge des Fortschritts in Technik und Naturwissenschaft notwendig, daß auch der Textilrestaurator solche Kenntnisse hat, damit er an der Entwicklung bewußt teilnehmen kann. Es wäre zu begrüßen, wenn auch Geisteswissenschaftler, wie Kunsthistoriker, dieses Buch in die Hand nehmen, damit sie eine Anschauung von der Entwicklung bekommen. ... (D. Lehmann) // ... In Aufnahmen mit dem Rasterelektronenmikroskop werden alle heute genutzten Naturfasern für Textilien vorgestellt. Darüber hinaus werden zahlreiche Beispiele von Faserschäden an historischem und archäologischem Material gezeigt. Der Verfasser hat in seiner jahrzehntelangen Arbeit als Textilrestaurator an den staatlichen Museen zu Berlin und als selbständiger Restaurator sowie als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Teppiche und Textilien als Antiquitäten das umfangreiche Material gesammelt und am Rasterelektronenmikroskop der Fachhochschule Emden untersucht. ... (aus den verschiedenen Beilagen) // INHALT : In Erinnerung; Rückschau - Ausblick; Drei Begleitbeiträge von U. Meiners, L. Reidemeister u. Dr. Brauer Berlin; Danksagung; Gesamtübersicht zur Textilrestaurierung; Orientteppiche; Tapisserien und Bildteppiche; Fahnen; Brüchige Textilien und Gräberfunde; Dauer-Mottenschutz-Behandlung; Lederkonservierung; Konservierung mit Lösungspolymerisaten; Gutachten / Prüfbericht der BAM; Organische Lösungsmittel; Die Reinigungsmechanismen. // ... Das Gewebe kann an der Oberfläche noch gut erhalten, im Innern aber brüchig sein. Noch vor einer Generation wurden diese Kunstwerke rückseitig mit Tischlerleim verkleistert. Außerdem noch vorhandene Fehlstellen werden mustergetreu nachgewebt, nachdem das ganze Objekt rückseitig mit Polyacrylsäureäthylester konserviert worden ist. Daß Farbenfreudigkeit und Textilcharakter durch diese konservierende Behandlung nicht beeinträchtigt werden, zeigen die Abbildungen auf Seite 24. Es handelt sich um eine sogenannte Verdüre, einen grünen Wandteppich, der aus Wolle und Seide besteht. Erwartungsgemäß ist die Seide besonders mürbe und teilweise ausgefallen. Zum Ergänzen solcher Fehlstellen werden rückseitig nach der Reinigung und der Konservierung neue Kettfäden eingezogen und vorderseitig mustergetreu nachgewebt. Oft müssen ganze Gewebepartien nachgewebt werden. Dazu ist notwendig, sich dem Original in Nähmaterial, Farbton und Webart weitgehend anzupassen. Obwohl die Ergänzungen dem Original äußerlich völlig gleichen, lassen sie sich durch Fluoreszenzanalyse ganz einwandfrei nachweisen. Das Ergänzen ist eine Art Kunststopfen, nur kann man dabei nicht auf vorhandene Fäden zurückgreifen, man muß also alle Färbungen möglichst getreu nachahmen. Die farblose Wolle wird im Topf mit Metallkomplexfarbstoffen eingefärbt und nuanciert. ? (Textbeispiel / S. 25)