Beschreibung:

173 S. : mit 1 Faks. ; gr. 8 Broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - altersgemäß sehr guter Zustand - VORWORT -- Über Umfang und Methoden der Logistik, also der praktischen Rechenkunst, bei den Griechen ist wenig bekannt, da eigene Schriften darüber nicht existieren. Zwar finden sich bei Platon schon einige allgemeine Hinweise1 und sein Preund Archytas hebt einmal sogar den Vorrang der Logistik vor den anderen Künsten hervor2. Über die Art der Aufgaben aber, die doch im täglichen Leben immer anfielen und durch Rechnung zu lösen waren, erfahren wir ? wenn man von den Epanthema des Thymaridas3 absieht ? erst einiges aus hellenistischer Zeit, aus Heron, Diophant und den Epigrammen der griechischen Anthologie, wozu noch später einige Aufgaben im Papyrus Ahmim [4]4 und bei dem Armenier Anania Schirakazi [33] kommen, der ja in Byzanz seine Ausbildung erfuhr. So ist das vorliegende Rechenbuch aus dem Anfang des 14. Jahrhunderts mit seinen 119 Problemen die erste umfangreiche griechische Aufgabensammlung überhaupt. Sie enthält neben Aufgaben aus dem täglichen Leben auch zahlreiche Rätselprobleme, die in der mathematischen Unterhaltungsliteratur aller Zeiten weiterleben. Es zeigt sich dabei, daß der anonyme Verfasser nicht nur die hellenistische Tradition weiterführt, sondern daß sich auch arabische Einflüsse sowie Beziehungen zum Abendland geltend machen. So dient die Herausgabe dieses frühen Rechenbuches nicht nur der Erweiterung unserer Kenntnisse über die Logistik der Griechen, sondern es bestätigt sich auch erneut das Zusammentreffen der verschiedenen Einflüsse aus Ost und West in Bvzanz.