Beschreibung:

S. 197-204. Sonderdruck, klammergeheftet in Papiereinband.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Mit Widmung des Autors. - Einband leicht braunfleckig, sonst sehr sauber. - Aus dem Text: Vielleicht die brennendste Frage, die die Betrachtung- der Vergangenheit vom Standpunkt unserer Gegenwart uns stellt, ist die nach der Ursache des Unterschiedes zwischen fruchtbaren und unfruchtbaren Zeiten. Goethe, in den Noten und Abhandlungen zum westöstlichen Divan, führt bekanntlich diesen Gegensatz auf den des Glaubens und des Unglaubens zurück: ?Alle Epochen ? so sagt er ?, in welchen der Glaube herrscht, unter welcher Gestalt er auch wolle, sind glänzend, herzerhebend und fruchtbar für Mitwelt und Nachwelt. Alle Epochen dagegen, in welchen der Unglaube, in welcher Form es sei, einen kümmerlichen Sieg behauptet, und wenn sie auch einen Augenblick mit einem Scheinglanz prahlen sollten, verschwinden vor der Nachwelt, weil sich niemand gern mit der Erkenntnis des Unfruchtbaren abquälen mag.? Um Goethe nicht mißzuverstehen, muß man freilich die verallgemeinernden Wendungen ?unter welcher Gestalt?, ?in welcher Form es sei? nicht übersehen. Nicht alles, was sich für Glauben hält, ist es auch wirklich, wie eben die Unfruchtbarkeit beweist, und der leidenschaftliche Leugner mag dem Glauben oft näher sein. - Wikipedia: Walther Kraus (* 29. Dezember 1902 in Wien, Österreich-Ungarn; ? 5. November 1997 ebenda) war ein österreichischer Klassischer Philologe.