Beschreibung:

354 S. ; 20 cm. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Der Stil der classischen Autoren unterscheidet sich wesentlich von dem der spätem oder dem der Verfallszeit. Dort war der Gedanke, der Sinn die Hauptsache und das Wort nur insoferne da, als es jenen mit dem höchsten Grade der Genauigkeit und Vollständigkeit und mit der grösstmöglichen Klarheit und Lebhaftigkeit dem Geiste der Lesenden oder Hörenden zuführen sollte. Es war mithin nur Mittel zum Zweck. Die Schönheit des Ausdruckes war Nebensache und musste der vollkommensten Darlegung des Inhalts untergeordnet sein. Niemandem fiel es ein jenen von diesem zu trennen und für sich allein als schön hinzustellen. Daher wurde eine Anwendung schöner Ausdrücke, schöner Epitheta blos darum, weil sie schön waren, gra-dezu als Fehler betrachtet. Sie wurden nur dann angewendet, wenn sie einen fehlenden Zug ergänzten oder den Gegenstand in das Licht stellen sollten, welches der Zweck der Darstellung erheischte. War dies der Fall, dann übten sie allerdings eine überwältigende Wirkung aus. Ganz anders ward es in jener Zeit, wo die Literatur und Sprache von ihrem Höhepunkte herab allmählich dem Verfalle entgegenschritt. Da trat der Inhalt zurück und der Ausdruck in den Vordergrund. Der Schmuck ward um des Schmuckes willen gepflegt. Die Klarheit und Durchsichtigkeit des Ausdruckes schwindet ?). Durch Reihen synonymer Worte und Satzglieder? müht sich der Autor ab, für den oftmals schalen Inhalt Interesse zu erwecken. Was die Frühem vollkommen in einigen Worten oder Sätzen ausdrückten, wird nun in einer langen Reihe von Satzgliedern und Sätzen weitschweifig vorgeführt. Jeder klärt die Sache etwas auf. ISBN 0487079046