Beschreibung:

XI, 478 / X, 410 S. Originalleinen.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - sehr guter Zustand - Erstes Kapitel. -- Die Geschichte in der Jugendbildung. -- Seit dem Eindringen der griechischen Kultur hatte in Rom die Weiterbildung des heranwachsenden Knaben, wenn er vom Litte-rator oder Grammatista die Elemente gelernt hatte, zuerst in den Händen eines Lehrers, des Grammaticus (Philologen), gelegen. Allmählich jedoch teilte sie sich, und zwar so, dafs der Grammaticus ihn aus der Hand des Elementarlehrers empfing, der Rhetor die Bildung des Jünglings fortführte und abschloß. Des ersteren Wissenschaft bestand, wie Varro nach Dionysios Thrax lehrt, in der scientia eorum, quae a poetis, historicis, oratoribus dicuntur parte maiore, seine Aufgabe in der Schule war das scribere, legere, intellegere, probare; es bezog sich also sein Unterricht teils auf das Formelle der Sprache, eine feingebildete Aussprache und einen verständnisvollen Vortrag, teils auf die Erklärung und Beurteilung alter Schriftwerke, unter ihnen z. B. der Zwölftafel-gesetze und des Livius Andronicus, der sich bis zum Ende der Republik im Unterricht behauptete. Das Sachliche gelangte dabei zu seinem vollen Recht; Altertümer und Geschichte wurden fleißig studiert, wie uns Tacitus (dialog. 30) bestätigt, während die Rhetorenschule allein die Produktivität des Jünglings anzuregen und ihn zu einer gewandten Handhabung der Rede zu befähigen bestrebt war.