Beschreibung:

Band 1: XXXIX, 752 S., Band 2: XV, 753-1536 S. Laminierte Broschur.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Band 1: Kopfschnitt etwas verschmutzt, Kratzer auf Fußschnitt, Vorderschnitt weist einen Bleistiftstrich auf, Bleistiftanmerkungen auf Titelseite, Vorsatz leicht stockfleckig, einige wenige Seiten weisen leichte Knicke auf; Band 2: Kopf- und Fußschnitt leicht verschmutzt, Vorsatz leicht stockfleckig, Titelseite auch leicht verschmutzt, sonst guter Zustand. - Die Verkündigung der biblischen Botschaft beginnt mit dem Verstehen und Übersetzen des biblischen Textes; sie zielt darauf, den Zeitgenossen in seiner Welt und in seiner Sprache mit dem Wort von Jesus Christus zu konfrontieren. Daß ihre Vollmacht vom Wirken des Heiligen Geistes abhängt, entbindet ihren Träger nicht von der Treue und Sorgfalt theologischer Arbeit und Reflexion, sondern setzt diese um der Kontinuität des Zeugnisses und um seiner richtigen Aktualisierung willen sogar voraus. Wer aber die Texte des NT im einzelnen sachgemäß interpretieren und die besonderen Konzeptionen der Verfasser in den Blick bekommen will, muß Gehalt und Bedeutungsbreite der Vokabeln kennen, die sie benutzen, und muß sich Klarheit verschaffen über die besondere Eigenart einer Vokabel, verglichen mit anderen des gleichen Begriffsfeldes. Ein Lexikon, das dazu eine Hilfe bieten will, kann sich nicht damit begnügen, die verschiedenen Bedeutungen der Wörter einfach zusammenzustellen. Es muß vielmehr ihrem Wandel im Laufe der Geschichte und in der Wechselbeziehung zu ihr nachspüren, von der klassischen Gräzität bis hinein in die Umwelt des NT, mit einem besonderen Augenmerk auf ihren Gebrauch in der Septuaginta, die man die damalige Volksausgabe des AT nennen könnte. Es muß prüfen, welche Gehalte die griechischen Vokabeln vom Hebräischen her aufgenommen haben und in welcher Weise umgekehrt Aussagen des hebräischen Textes bei der Übersetzung umgedeutet worden sind. Es muß schließlich auf Grund solcher Untersuchungen erheben, in welcher Nuance jene Wörter in die Schriften des NT übernommen wurden oder inwiefern sie dort eine neue Füllung und Prägung erfahren haben. Die Zeugen Christi machten das vorhandene sprachliche Material mit souveräner Freiheit ihrer Botschaft dienstbar und gaben ihm dabei oft einen ganz neuen, vom bisherigen Verständnis abweichenden Klang. Solche Verständnisumprägungen aber sind einmal häufig bestimmt durch alttestamentliche Vorstellungen und Konzeptionen, andererseits haben sie ihre Ursache oft in der Korrespondenz und Auseinandersetzung mit dem Geist der Zeit. Eben darum folgten die Autoren des NT hinsichtlich der Verwendung von Begriffen auch nicht einer einheitlichen Sprachregelung, sondern bietet sich uns ein spannungsreiches Bild dar. Ist es aber gelungen, die Intention eines Begriffes herauszufinden, so steht der Verkündiger vor der weiteren Aufgabe, die darin gefaßte Botschaft so zu übersetzen, wie das der Situation des Menschen im gesellschaftlichen und geistigen Gefüge der heutigen Umwelt entspricht. Was die ersten Zeugen damals sagen wollten, muß Eingang finden in die sprachliche Gestalt und in die Vorstellungsbereiche, die der Gegenwart eigentümlich sind. Dieser Problematik glaubten wir nicht ausweichen zu dürfen und haben deshalb, wann immer es uns geboten erschien, den Begriffsuntersuchungen einen Abschnitt »Zur Verkündigung« folgen lassen. In ihm soll versucht werden, Maßstäbe zu gewinnen und Grenzlinien zu erkennen. Dabei war auch zu prüfen, wie weit die überkommenen und nach wie vor gebräuchlichen Begriffe des christlichen Sprachschatzes wirklich noch das gleiche ausdrücken können, was die frühen Zeugen mit den griechischen Wörtern sagen wollten. Denn die theologische Reflexion muß gerade um der sachgemäßen Ausrichtung der Verkündigung willen auch den Hörer in seiner Welt und seiner Sprache ernstnehmen. Wir reden vom Evangelium in unserer Muttersprache. Darum schien es uns geboten, die griechischen Vokabeln des gleichen Begriffsfeldes möglichst zusammen unter je einem deutschen Leitwort zu behandeln. Umfang und Gehalt der Artikel hatten dem Umstand Rechnung zu tragen, daß man in der Praxis des gemeindlichen Dienstes oft schon aus zeitlichen Gründen einen raschen Überblick braucht und auch der aus persönlichen Motiven Interessierte meist mehr die Ansätze und Grundlinien als die Fülle des Details sucht. Wir konnten es deshalb nicht als unsere Aufgabe ansehen, eigene Beiträge zur Forschung zu leisten, sondern vielmehr den Leser mit den sich ergebenden Problemen vertraut zu machen, ihm mögliche Lösungen zu zeigen und ihm Anstöße und Impulse zur eigenen Urteilsbildung zu geben. So hoffen wir mit diesem Lexikon denen eine Hilfe zu bieten, die das Evangelium von Jesus Christus als Prediger, Lehrer und Katecheten weiterzusagen haben, aber auch der wachsenden Zahl derjenigen, die sich zu ihrer persönlichen Orientierung einen tieferen Einblick in den Gehalt biblischer Begriffe verschaffen möchten, als ihn die für einen breiteren Leserkreis geschaffenen Werke zu geben vermögen. ISBN 9783797448484