Beschreibung:

246 S.: Ill. Paperback.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT) / From the library of Prof. Wolfgang Haase, long-time editor of ANRW and the International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - minimal bestoßen, vor allem Hinterdeckel berieben, sonst sehr guter Zustand. - Einleitung: Anmerkungen zum Forschungsgegenstand, dem Stand der bibliographischen Erfassung und thematischer Auf- Den hier vorgelegten empirisch-systematischen, komparativistischen Studien und Beiträgen ist inhaltlich gemeinsam, daß sie einen zentralen Abschnitt in der älteren deutschen Universitätsgeschichte, die Übergangsphase um 1800, behandeln, welche einen ?fundamentalen Wandel mit sich gebracht [hat-d.Vf.], der schon länger als eine Generation vorbereitet war und sich erst nach einer weiteren Generation durchsetzen]?1 konnte. Diese von der traditionellen Universitätsgeschichtsschreibung getragene Interpretation jener Zäsur als ?grundstürzender Umbruch der akademischen Institutionen?2 kann auch von einer nach neuen theoretischen Ansätzen suchenden Forschungsrichtung, die mittels ?wissenschaftstheoretischen und wissenschaftssoziologischen Methoden? auf ein ?vertieftes Verständnis der hinter den institutioneilen Abläufen erfolgenden strukturellen Entwicklungen? abzielt und dazu ?anstatt einer Beschränkung auf Reflexionen über die Universitäts- ?Idee? umfassendere kulturelle und soziale Kontexte analysieren?3 will, nicht grundsätzlich in Frage gestellt, sondern lediglich relativiert und durch neuere Akzentuierungen ergänzt werden. Dennoch erscheint uns eine traditionelle Herangehensweise an eine universitätsgeschichtliche Problematik auf historischer Grundlage - vorausgesetzt sie geht über den rein ereignisgeschichtlichen Horizont hinaus- insofern relevant zu sein, als sie in einer gesellschaftlichen Umbruchperiode von historischen Dimensionen den Blick auf eine analoge Zäsurphase in der Vergangenheit schärfen hilft. Ohne damit ahistorischen Fehldeutungen, welche die konstitutiven Elemente der humboldtschen Reform als gleichsam zeitlose Topoi interpretieren, das Wort reden zu wollen, möchten die Beiträge einige der seit langem in der hochschul- und bildungsgeschichtlichen Forschung vertretenen Thesen stützen helfen. Zum einen geht es um weitere Belege dafür, daß beginnend mit dem tiefgreifenden Strukturwandel um 1800 - bei aller ?partiell zäsurenübergreife[n] Vorgeschichte? - die Historie der ?Hohen Schulen? modernen Typs zu datieren ist und die Eröffnung der Alma mater Berolinensis die ?Geburt der ?klassischen Universität? bedeutete, wobei dies erst ?den Weg zu einem neuen Zeitalter der deutschen Universitätsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert? geebnet hat. Die Studien lassen sich ferner von der Annahme leiten, daß die von Wilhelm von Humboldt auf den klassischen Begriff gebrachte und 1810 in der preußischen Hauptstadt verwirklichte ?universitas-litterarum?-Konzeption abendländischer Prägung mit ihren Leitgedanken der relativen Autonomie der Universität, der Idee der akademischen Freiheit als geistiger Mitte und der Einheit von Lehre und Forschung trotz einer wechselhaften Rezeptionsgeschichte ihre ?innere Konsistenz? bis in die Gegenwart bewahren konnte und Hauptelemente dieser Struktur bis heute Gültigkeit auch für die moderne Hochschulentwicklung besitzen.8 Insofern ist das Interesse am genannten Forschungsgegenstand durchaus von heuristischem Wert, da nach diesen Vorstellungen erst die Kenntnis jener historischen Entwicklungslinien und kausalen Zusammenhänge die schöpferische Auseinandersetzung mit der tradierten Universitätsidee und damit der Bewältigung der aktuellen hochschulpolitischen Probleme produktiv forderlich ist. ISBN 9783925978104