Beschreibung:

128 S.; viele Illustr. (vorw. farbig); 30 cm. Originalleinen mit farb. illustr. Schutzumschlag.

Bemerkung:

Gutes Ex.; der OUmschlag mit Läsuren u. berieben. - Willy Kaufmann (Künstler) (1920?1978), Schweizer Maler, Glasmaler und Grafiker (wiki) // ? "Ich versuche", so schreibt er einmal, "seit vielen Jahren immer wieder, dieses Thema so zu gestalten, dass man das Gefühl bekommen soll, dass diese Menschen nur in dieser Landschaft leben können. Dass es gewissermassen zwischen Mensch und Landschaft zu einer Synthese kommt." Dass er dieses Ziel fast immer erreicht oder dass er sich ihm wenigstens stets stark annähert bezeugen mehrere Abbildungen dieses Buches. Natürlich hat der Mensch mit einer Landschaft, die er einmal zufällig betritt, nichts zu tun. Aber um das geht es Kaufmann auch gar nicht. Er sucht vielmehr nach einer höheren Symbiose, in der die Landschaft den Menschen als selbstverständliche Erscheinung in sich einsaugt und in der anderseits die geistige Ausstrahlung des Menschen auch in der "toten" - doch niemals wirklich toten - Natur spürbar wird. So ist der Mensch, obwohl er ganz anderen Gesetzen gehorcht, auch nie ein Fremdkörper in der Landschaft. Wenn wir etwa im Bild "Rheinbrücke in Zurzach" den Bruder des Künstlers sehen, der so oft und meist in inniger Verbundenheit in den Werken Willy Kaufmanns auf-taucht, so gehört - das macht uns die schöpferische Kraft des Malers völlig zwangsläufig bewusst - gerade diese Figur in diese und in keine andere Landschaft. Und das nicht nur deshalb, weil Kaufmann in der dortigen Rheingegend ein Haus besitzt und aus diesem Grunde die Sphäre besonders intensiv zu studieren vermag. Nein, auch in "neutraleren" Landschaften verschmilzt der Mensch in vollkommen logischer Weise mit der Natur. Und aus dieser Synthese, die nicht als Anpassung im Sinne Darwins zu verstehen ist, wohl aber ein künstlerischer Schöpfungsakt mit hohem Ethos, ergibt sich die faszinierende Harmonie und Selbstverständlichkeit der Werke Kaufmanns. Man sehe sich daraufhin nur z.B. das Gemälde "Badende" auf Seite 60 an! Der Mensch scheint geradezu aus einer Natur herauszuwachsen, die aber - anderseits - ohne ihn völlig bedeutungslos dünken würde. So klein der menschliche Bezirk seinem Umfang nach hier auch ist, so entscheidend ist er für das Bildganze. Dadurch entsteht innerhalb der übergeordneten Synthese eine Spannung, die nicht nur im Geistigen spürbar ist, sondern auch ganz real in den Farben. Denn spielt auf diesen teilweise nackten Körpern auch das Grün des Wassers und der Bäume (durch das die Menschen wieder in die Landschaft einbezogen werden), so werden diese Figuren doch gerade durch das Weiss zum Fremdkörper innerhalb der Natur gemacht, obwohl auch dieses Weiss im Bild zu finden ist. Wahrlich ein schöner malerischer Einfall! ? (S. 59)