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Beschreibung:
VI, 182 S. Originalleinen.
Bemerkung:
Aus der Bibliothek von Prof. Wolfgang Haase, langjährigem Herausgeber der ANRW und des International Journal of the Classical Tradition (IJCT). - Einband leicht berieben und angeschmutzt, sonst sehr gut und sauber. - Die Stimmen mehren sich in unseren Tagen wieder, die, mehr oder weniger ausdrücklich, die Einheit der Homerischen Ilias und ihres Urhebers verkünden und, mehr oder weniger mißbilligend, über den 'zersetzenden Unverstand? der Homeranalyse den Stab brechen. Auch die Schrift, die ich hier vorlege, ist durch die Einsicht geleitet, daß man in der Homerischen Ilias unmöglich eines der größten Dichtwerke unseres gemeinsamen europäischen Volkstums sehen und das Gedicht praktisch zugleich als Flick- und Stückwerk behandeln kann. Doch hat diese Arbeit es sich zur Pflicht gemacht, das hundertjährige Ringen um den Dichter Homer, dessen treibende Kraft nicht der wesentlich apologetische 'Unitarismus?, sondern die Analyse im Bunde mit der geschichtlichen Sachforschung gewesen ist, ernst zu nehmen, und wenn sie ihrerseits über die Analyse hinauszuführen sucht, es auf dem eigenen Weg der Analyse zu tun. Es ist heute im Grunde leicht, die allzu offen daliegenden Irrtümer der Analyse von hoher Warte herab zu verdammen und dem Genius Homers wieder neu zu huldigen. Doch kann ich nicht finden, daß mit einer grundsätzlichen Verstehensbereitschaft, die alles Überlieferte nach allgemeinen und allgemeinsten ästhetischen oder psychologischen Rezepten als 'gut möglich?, 'sinnvoll? und 'schön? erweist, einem großen Dichter sonderlich viel Ehre geschehe. Auch kann ich die Lage der Dinge nicht so einschätzen, als sei die Lebenskraft der Analyse heute schon völlig erloschen. Es ist in den letzten Jahren einiges geschehen, doch bei weitem nicht genug, um die Macht einer Tradition zu brechen, an der starke Geister, stark auch im Irren, in eindringender und vielseitiger Arbeit gebaut haben. So sucht diese Schrift, auf deren mir seit etwa acht Jahren feststehenden Einsichten bereits mehrere von mir veröffentlichte Einzelaufsätze beruhen, auf einem Gebiet, wo Hypothesen kamen und gingen, zunächst wieder Erfahrungen an der Dichtung selbst zu machen. - Wolfgang Schadewaldt (* 15. März 1900 in Berlin; ? 10. November 1974 in Tübingen) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Altphilologe und Übersetzer. Als Ordinarius an der Universität Tübingen hatte er den Lehrstuhl für Klassische Philologie (Gräzistik) und Fortleben der Antike inne.