Beschreibung:

410 Ss., 1 Bl.; 477 Ss., 1 Bl.; 159 Ss. 4°. Grünmeliertes Ln. mit weißem Rückentitel auf schwarzem Grund u. Kopfgelbschnitt (Rücken tls. min. geblichen, Kapitale u. Ecken tls. min. bestoßen).

Bemerkung:

Handbuch, "das die wesentlichen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts in lexikalischen Artikeln abhandelt und jeweils die Werke in Buchform bibliographisch nennt. Freilich fehlt die Forschungsliteratur, auch die unselbständigen Schriften der Autoren bleiben unberücksichtigt." (Raabe, Einf. i.d. Bücherkunde zur dt. Literaturwissenschaft5, 39 a). "Dieses Handbuch ist nicht nur als ein biographisches und bibliographisches Nachschlagewerk gedacht. Es ist seine Aufgabe, über Information hinaus Deutung, Wertung und Unterscheidung zu geben. Im Zusammenhang damit stehen Versuche, in vielen Fällen neue Akzente zu setzen und Umbewertungen oder Neubewertungen vorzunehmen." (Vorwort zur 1. Aufl., 1964, S. 11 f.). "Bei der Neubearbeitung ... wurde der Bestand vermehrt, jüngere Autoren, deren Werk seit dem Erscheinen der ersten Auflage sich in größere Zusammenhänge einordnen läßt und damit deutbarer geworden ist, wurden aufgenommen wie auch einige Schriftsteller der älteren Generation, die das Gesamtbild nicht nur erweitern, sondern es geschichtlich richtiger erscheinen lassen." (Vorwort zur 2. Aufl., S. 13). Beiträge von Horst Bienek, Jörg Drews, Herbert Eisenreich, Nino Erné, Walter Helmut Fritz, Käte Hamburger, Otto Heuschele, Rolf Hochhuth, Hermann Kasack, Friedhelm Kemp, Kurt Leonhard, Norbert Miller, Eckart Peterich, Fritz J. Raddatz, Christa Reinig, Peter Rühmkorf, Wieland Schmied, W.E. Süskind, Fritz Usinger u.v.a. - Mit einem Beitrag über Arno Schmidt von Helmut Kreuzer (Bd. II, Ss. 177-178; Müther S. 732 31.12.70 5): "Schmidt vereint historisches Interesse mit geschichtsphilosophischem Pessimismus, Mißtrauen gegen den Machthaber schlechthin mit politischem Engagement, das Ethos 'gütiger Menschenliebe' mit radikaler Verneinung christlicher Metaphysik, programmatischen Humanismus mit schärfster Kritik an der menschlichen Gattung. - Seine Prosastücke, in Ich-Form geschrieben, teils realistisch, teils bizarr phantastisch, kombinieren Bitterkeit mit Witz, kauzigen Eigensinn mit elementarer Lebensfreude, drastische Bloßlegung der 'Fäkaliensfäre' mit zarter Idyllik." (S. 177). - Der Literaturhistoriker Hermann Kunisch (1901-1991) war 1930-1945 Mitarbeiter am 'Deutschen Wörterbuch'; Professor an der FU Berlin, 1955-1969 Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München. - Kosch3 IX,711.