Beschreibung:

Beiträge zur Universitätsgeschichte: Wissenschaftliche Beiträge der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1980 / 32 (T 37).. 211 S., broschiert.

Bemerkung:

Aus der Bibliothek von Hans Jörg Sandkühler. ex libris-Stempel von H. J. Sandkühler. Seiten sehr leicht am Rand nachgtedunkelt. - Christian Wolff, dessen Leistung und Grenzen Hegel in seinen Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie in diesen wenigen Sätzen eindrucksvoll darstellte, war der Hauptrepräsentant der philosophischen Aufklärung in Deutschland. Wenngleich von Leibniz' Denken wesentlich angeregt, entwarf er doch in der Geschichte dieser Aufklärungsbewegung, die ? wie Engels einmal bemerkt hat ? ?den denkenden Verstand" als ?alleinigen Maßstab an alles legte", ein umfangreiches eigenständiges philosophisches System, welches den Anspruch erhob, ?vernünftige Gedanken" über alle Bereiche der Natur, der Gesellschaft, des Menschen und Gottes zu äußern. Wolff war fest von der Leistungskraft der menschlichen Vernunft, des rationalen Denkens überzeugt, die in all diese Bereiche aufklärerisches Licht bringen sollte und somit die Finsternis orthodoxer und dogmatischer Glaubenssätze feudaltheologischer Weltanschauung aus dem menschlichen Bewußtsein vertrieb, wenngleich die bornierten deutschen gesellschaftlichen Verhältnisse in der Wolffschen Aufklärungsphilosophie einen völligen Bruch mit überholten Denkstrukturen nicht erlaubten. Daß sich Wolff philosophisch jedoch nicht ausschließlich im Felde reiner rationalistischer Deduktion bewegte, sondern durch die Betonung des wissenschaftlichen Experimentes und der menschlichen Erfahrung auch die für aufklärerisches Denken Christian Wolff, dessen Leistung und Grenzen Hegel in seinen Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie in diesen wenigen Sätzen eindrucksvoll darstellte, war der Hauptrepräsentant der philosophischen Aufklärung in Deutschland. Wenngleich von Leibniz' Denken wesentlich angeregt, entwarf er doch in der Geschichte dieser Aufklärungsbewegung, die ? wie Engels einmal bemerkt hat ? ?den denkenden Verstand" als ?alleinigen Maßstab an alles legte", ein umfangreiches eigenständiges philosophisches System, welches den Anspruch erhob, ?vernünftige Gedanken" über alle Bereiche der Natur, der Gesellschaft, des Menschen und Gottes zu äußern. Wolff war fest von der Leistungskraft der menschlichen Vernunft, des rationalen Denkens überzeugt, die in all diese Bereiche aufklärerisches Licht bringen sollte und somit die Finsternis orthodoxer und dogmatischer Glaubenssätze feudaltheologischer Weltanschauung aus dem menschlichen Bewußtsein vertrieb, wenngleich die bornierten deutschen gesellschaftlichen Verhältnisse in der Wolffschen Aufklärungsphilosophie einen völligen Bruch mit überholten Denkstrukturen nicht erlaubten. Daß sich Wolff philosophisch jedoch nicht ausschließlich im Felde reiner rationalistischer Deduktion bewegte, sondern durch die Betonung des wissenschaftlichen Experimentes und der menschlichen Erfahrung auch die für aufklärerisches Denken so bedeutsame empirisch-sensualistische Erkenntnisstufe des Menschen ansprach, ist in seinem gesamten Schaffen zu verspüren. Wolff strebte auf dieser Basis nach einem engen Zusammenhang zwischen theoretischer Erkenntnis und praktischer Nutzbarkeit menschlichen Wissens. ?Ad usum vitae" war seine Lebenslosung, die über seinem gesamten Schaffen stand. Besonders die frühen Wirkungsjahre dieses Philosophen an der Halleschen Universität sind ein echter Höhepunkt deutscher Aufklärung und machten diese Universität zu einem wichtigen Zentrum derselben. Die Philosophen der Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie unserer Universität fühlten sich deshalb verpflichtet, in einem Kolloquium die Leistungen und Grenzen des Wolffschen Schaffens anläßlich der 300. Wiederkehr seines Geburtstages zu beleuchten und so in gemeinsamer Diskussion mit in- und ausländischen Fachkollegen und mit Kollegen aus anderen Wissenschaftsgebieten einen konstruktiven Beitrag zur Erberezeption zu leisten. Der vorliegende Band enthält die auf dem Kolloquium vorgetragenen bzw. dazu eingereichten Beiträge in der Reihenfolge der der Diskussion zugrundeliegenden Schwerpunktorientierung. Zum größten Bedauern der Herausgeber erreichte sie leider bis zum Redaktionsschluß des Bandes nicht der von Herrn Prof. Dr. Marcel Thomann, Universität Strasbourg, auf der Konferenz gehaltene interessante Beitrag zum Thema: Ideologische Aspekte der praktischen Philosophie Christian Wolffs. Der Konferenz ging ein Schreiben von Prof. Dr. Giampaolo Zucchini, Universität Bologna zu, in welchem er die Thematik derselben begrüßt und ihr einen guten Verlauf wünscht. Mit der vorliegenden Edition setzt die Sektion eine Traditionslinie fort, die durch vorausgehende Kolloquia zu Kant, Hume und Aristoteles begründet worden ist. Es muß in diesem Zusammenhang auch auf die wissenschaftliche Studentenkonferenz vom 23. April 1979 verwiesen werden, in welcher sich Studenten in sehr interessanten Beiträgen mit dem Wirken Christian Wolffs und seiner Bedeutung für die deutsche Aufklärung beschäftigten. (aus dem Vorwort)