Beschreibung:

342 S., mit Abbildungen, Broschur.

Bemerkung:

Mängelexemplar-Kennzeichnung auf unterem Seitenschnitt (Strich), sonst sehr guter Zustand. I. Grundlegende Ansätze zur Theorie der Geld- und Kreditwirtschaft: Grundlegende Neuansätze zur Theorie der Geld- und Kreditwirtschaft sind von drei Seiten her angeregt worden: erstens von der Diskussion um die Reform der internationalen Währungsordnung und insbesondere von der Frage, wie die bei der Substitution des Währungsgoldes durch internationales Kreditgeld entstehenden Gewinne auf die einzelnen Länder verteilt werden sollten (vgl. Kapitel X Abschnitt IV), zweitens von der Diskussion um meine These (Kapitel IV), daß der Nutzenertrag des Geldes in monetären Wachstumsmodellen dem Volkseinkommen zugerechnet werden sollte, und drittens schließlich von einem Buch von B. P. Pesek und T. R. Saving, das meines Erachtens mit Recht die herkömmliche Unterscheidung zwischen exogenem Geld ? das ein Nettovermögen für den privaten Sektor darstellt ? und dem endogenen Geld ? bei dem das nicht der Fall ist ? wie sie von Gurley und Shaw in ihrem Buch ?Money in a Theory of Finance? konzipiert worden ist, in Frage stellt. Eine exakte Analyse dieses Problems erfordert, wie ich meine, eine sorgfältige Berücksichtigung von Einkommen und Vermögen als Größen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung bzw. als Elemente der gesamtwirtschaftlichen Wohlfahrt, über die sie letztlich Aufschluß geben sollen. Sowohl aus analytischen als auch letztlich aus historischen Gründen ist es dabei erforderlich, das Problem der Rolle des Geldes in einer Geldwirtschaft in drei aufeinanderfolgende Schritte zu zerlegen: die Überführung einer Naturaltauschwirtschaft in ein Warengeldsystem, in dem Geld notwendigerweise keinen Zinsertrag abwirft; die Ersetzung des Warengeldes durch Kreditgeld, wobei das Geld annahmegemäß keinen Zins abwirft, und schließlich die Ersetzung eines zinslosen Kreditgeldes durch zinsbringendes Kreditgeld. Die Überführung der Naturaltauschwirtschaft in ein Warengeldsystem läßt sich als eine Art technischer Fortschritt auffassen, durch den Teile des Produktivkapitals der Gesellschaft in ein Tauschmittel transformiert werden. Das Tauschmittel ermöglicht hierbei zwar keine sichtbare Produktion von Gütern und Dienstleistungen, stattdessen erbringt es den Geldbesitzern jedoch einen unsichtbaren Strom von Nutzleistungen. 'Ganz banal gesprochen, läßt sich das Geld als ein Mittel zur Vergrößerung der Freizeit und des Vergnügens auf fassen, die aus seinem Besitz resultiert.) So gesehen bedeutet die Einführung des Geldes keinerlei Veränderung des meßbaren Vermögens der Gesellschaft. Wenn weiterhin das Einkommen als Wert der für den Markt produzierten Güter und Dienstleistungen definiert wird, verringert es sich bei Reduzierung des zur Produktion sichtbarer Dienste und Güter eingesetzten Vermögensanteils. Ein subtileres Einkommenskonzept müßte der Geldverwendung dagegen einen Wert zurechnen, der dem Grenzertrag des zur Produktion ??on Gütern und Dienstleistungen eingesetzten Kapitals gleich ist. Damit würden Einkommen und Vermögen durch die Einführung des Geldes größenmäßig nicht verändert werden. Aber selbst in diesem Falle wäre das verfeinerte Einkommenskonzept nicht in der Lage, die Vergrößerung der Wohlfahrt, wie sie sich bei der Einführung des Geldes für die Gesellschaft ergibt, zu erfassen. (aus: Vorwort des Autors zur dt. Ausgabe)