Beschreibung:

147 S. Originalhardcover und Originallederbändchen mit Goldschnitt in Kassette.

Bemerkung:

Kassette leicht berieben. - Als ich Paul Celan im Sommer 1940 in Czernowitz kennenlernte, brachte er mir, sehr bald danach, einige seiner Gedichte. Er sprach nicht über sie. Während ich sie las, achtete er genau auf den Ausdruck in meinem Gesicht. Er merkte, daß sie mir gefielen. So wurden wir Freunde. Von nun an trafen wir uns täglich. Paul Celan studierte in diesem Jahr Romanistik; ich war Schauspielerin am dortigen jiddischen Staatstheater, das in diesem Jahr von der russischen Besatzungsmacht eingerichtet worden war. Abend für Abend holte er mich vom Theater ab, und oft brachte er mir das Gedicht, das tagsüber entstanden war. Ein leichtes war mir, darin wiederzulesen, was uns Stunden zuvor bewegt hatte. So sammelte und bewahrte ich, Blatt um Blatt, die mir kostbaren handschriftlichen Gedichte. Später, als die Deutschen Rumänien besetzt hatten, schickte er mir seine Gedichte aus dem Arbeitslager Tàbareçti, eines von vielen, wo militärpflichtige Juden, anstatt des Militärdienstes, Zwangsarbeit leisten mußten. Die Zeiten waren im höchsten Maße ungesichert. (Ruth Kraft).