Beschreibung:

400 S. Originalbroschur.

Bemerkung:

Papierbedingt leicht gebräunt. - Der Erzbischof von Mecheln Kardinal Mercier war im ersten Weltkrieg die Seele des Widerstands des besetzten Belgiens gegen die deutsche Okkupationsherrschaft. Eine neun Bände umfassende Akte des Auswärtigen Amtes dokumentiert, welche Schwierigkeiten er den deutschen Behörden in Brüssel und Berlin bereitete, welche Anstrengungen sie unternahmen, seinen Widerstand zu brechen und wie wenig ihnen dies gelang, obwohl sie doch vier Jahre hindurch das besetzte Belgien beherrschten. Seine Hirtenbriefe während des Krieges hatten ihm nicht nur Verehrung und Anerkennung seiner belgischen Mitbürger eingetragen, weit über alle politischen, sozialen und konfessionellen Schranken hinaus, sie machten ihn auch bei den Verbündeten Belgiens und im Lager der Neutralen populär. Diese Popularität fand ihren Ausdruck in den zahllosen Ehrungen, die Mercier nach 1918 zuteil wurden. Für die deutsche Öffentlichkeit hingegen gehörte Mercier zu den bestgehaßten Repräsentanten der westlichen Welt, widersprach er doch mit seinen Hirtenbriefen nicht bloß den machtpolitischen Zielen der deutschen Okkupationspolitik in Belgien, sondern auch der von allen christlichen Konfessionen vehement vorgetragenen religiös-ideologischen Deutung des Krieges, wonach Deutschland mit seinem Verteidigungskampf gegen eine übermächtige feindliche Koalition auch die Werte des Christentums gegen westlichen Materialismus, Liberalismus und Individualismus verteidigte, eine Überzeugung, die in dem berühmten "Gott mit uns" ihre prägnante Kurzformel gefunden hatte. ISBN 9783820462579