Beschreibung:

4to (28 : 22 cm). Text: 97 S. (93-97: einseitig bedruckte Falttabellen), 7 Bl. Register, 1 weißes Bl. - Atlas: Einschließlich des figürlichen Titels (montane Erzgewinnung und -verhüttung) 40 doppelblattgroße gestochene Tafeln, 1 Bl. Register, 1 weißes Bl. Rote Maroquinbände d. Zt. mit goldgeprägten grünen Titelschildern und klassizistischer Vergoldung in den Rückenfeldern, breiten Deckelbordüren aus Akanthusvoluten und Strahlenbündeln in quadratischen Eckstücken, Laubstabrollen auf den Steh- sowie Palmettenrollen auf den Innenkanten, hellgrünen Lackpapiervorsätzen und Goldschnitt (etwas berieben und bestoßen, Bezug über den Gelenksenden teils eingerissen, am Fuß des ersten Vordergelenkes über 5 cm).

Bemerkung:

Erste Ausgabe, eine als fünfte Auflage bezeichnete Überarbeitung erschien noch 1885. Geradezu naturwissenschaftlich aufgefaßte Systematik eines hochdifferenzierten Manufakturzweiges, mit dem Ziel eindeutiger Kommunikation zwischen Produzenten, Handelshäusern und Abnehmern verschiedener Regionen. Die Eisenverarbeitung umfaßte über 40 Spezialgewerke, die das Registerblatt des Tafelbandes übersichtlich zusammenfaßt. Jede dieser Sparten stellte eine Reihe standardisierter Produkte in normierten Größen und Abgabemengen her, sämtlich im Text genau unterschieden und auf den Doppeltafeln detailgetreu wiedergegeben. Wathner, der sich am Titel als "Eisenhandlungs-Commis" ausweist, verzeichnet z.B. 100 Sorten Hacken, 89 Hauen, 72 Kettensorten, 32 Pfannen und Tiegel, 28 Sporen, 29 Schnallen, eine Vielzahl in natürlicher Größe gezeichneter Schrauben, einfache und herrschaftliche Gußöfen. Auf die Währungseinheiten bezogene Stückzahlen von "Bundwaare" wurden mit Kombinationen kleiner Zeichen wie Dreiecken, Sternen, Kreisen versehen, je nach Produkt verschieden und den Beschreibungen beigefügt. Die Zeichen konnten Herstellerkennungen enthalten, als Beispiel füllt der Autor diejenigen der zu Beginn behandelten "Hackenschmied-Waaren" mit Buchstaben und Zahlen, die über ihn selbst und sein Werk Auskunft geben: "In Graetz gezeichnet von mir Ioseph Wathner gebürtig aus Tottis in Ungarn im Iahre 1825". - Handwerkskundliche Fundgrube in großzügiger Anlage von Text und Tafeln, hier beide Teile auf starkem, breitrandigen Vélinpapier. - Keine Besitzvermerke, lediglich eine spätere Tintensignatur an den Vorsätzen. Besonders der Textband mit der für das Luxuspapier typischen Stockfleckenbildung, ansonsten frisch.