Beschreibung:

circa 9 x 15 cm., zusammen 4 Blätter. jeweils beidseitig beschrieben Langes, handschriftliches Gedicht mit einer Liebesklage. Beginnt mit den Versen: "Zarte Perle Bisamine, / Vorbild der Vollkommenheit! / Engelgleicher Schönheit Bühne! / Thron der süßen Freundligkeit..." und endet: "Wenn ich ferner nicht kann klagen, / Sol mein Leid der Leichstein sagen." Darauf noch die lateinische Sentenz: "Vilescunt properata, sed dilata dulcescunt. Spes, Amor, Expectatio, Difficultas condimenta sunt voluptatum", und schliesslich die Widmung: "Haec nobilissima Dn. Possessori Albi hujus et Commensali suo Honorarissimo apponere debuit simulque memoriam sui commendare voluit Gottlib Stolle". - Stolle besuchte von 1691 bis 1693 das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau, wo Gryphius nachhaltigen Einfluß auf ihn gewann. Im Februar 1693 bezog er die Universität in Leipzig und trug sich dort in das Stammbuch eines Kommilitonen ein, aus dem die hier vorliegenden vier Blätter stammen, auf denen sich noch zwei weitere Gedichte finden: eines von einem Unbekannten, das zweite von Christian Heinrich Weidemann, datiert Leipzig 20. September 1693. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um jenen Weidmann, der 1702 die "Disputatio juridica inauguralis de epactis solaribus" veröffentlichte. - Aus dem Besitz des Handschriftensammlers Gotthilf Sebastian Rötger (1749-1831) mit der typischen eigenhändigen Notiz in roter Tinte.

Bemerkung:

- Papierbedingt etwas gebräunt, sonst gut erhalten - Vollständige Transkription ist vorhanden.