Beschreibung:

548 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Ein gutes und sauberes Exemplar. - Bei einer phänomenologischen Durchschau des ostdeutschen Katholizismus lassen sich drei zentrale Themenfelder oder Diskurse erkennen, um die herum sich weitere Unterdiskurse gruppiert haben. Sie bildeten den "Lebenshorizont" der Katholiken in der DDR. In oder an ihnen formte sich die katholische "Kultur". Für die katholische Kirche besitzt der Bereich von Ehe, Familie und Generativität eine große Bedeutung. Im DDR-Katholizismus wurde das Bild des Laien vor allem in den ihnen zugehörenden Deutungsmustern geformt. Eine davon losgelöste Bedeutung innerhalb kirchlicher Strukturen trat dagegen zurück. Kirchliche Verlautbarungen stellten immer wieder die für das kirchliche Leben zentrale Rolle einer an christlichen Normen orientierten Gestalt von Ehe und Familie heraus. Dabei gerieten sie oft in Konflikte mit den staatlichen Vorstellungen. Ein weiterer zentraler Diskurs im DDR-Katholizismus ist um die Begriffe "Gemeinde" und "Diaspora" konzentriert. Letzterer diente zur legitimatorischen Selbstbeschreibung der eigenen Situation. Zentrale Bedeutung besaßen die Priester im DDR-Katholizismus. Die Kleruszentrierung war dominant. Dies galt sowohl in theologischer und spiritueller, als auch in pastoraler und kirchenpolitischer Hinsicht. Durch die Abschottung des DDR-Katholizismus wurde die Ankunft von Mo-dernisierungs- und Säkularisierungsschüben, die den westdeutschen Katholizismus in den 60er und 70er Jahren, versteckter bereits in den 50er Jahren, erschütterten und traditionelle Selbstdeutungs- und Rollenmuster ins Wanken brachten, zwar abgebremst, aber nicht gänzlich ferngehalten. ISBN 3506717308