Beschreibung:

36, (2) Seiten. Frakturdruck. 8° (22,5 x 15,5 cm). Priv.-Halbleinenband mit Kopie des Orig.-Umschlages als Bezug. [Hardcover / fest gebunden].

Bemerkung:

Das Moonalphabet (auch Moon-Schrift oder Moon Code) ist ein 1845 von William Moon entwickeltes Schriftsystem für Blinde. Die Blindenschrift besteht aus Zeichen in Form geometrischer Symbole. Für Personen, die erst im Laufe ihres Lebens erblinden, ist sie besonders leicht zu lernen, da viele Symbole den Buchstaben des Alphabets ähneln. Da William Moon viel Geld zur Verfügung stand, verbreitete sich das Moonalphabet rasch. In England waren noch andere Formen der Reliefschrift verbreitet, und es war Überzeugungsarbeit, bis die Brailleschrift akzeptiert wurde. Darüber durften die Blinden selbst entscheiden, denen man ? vorausgesetzt, sie beherrschten mindestens drei Systeme ? die Punktschrift zur Erprobung vorgelegt hatte. In einigen Ländern wird auch heute noch das Moonalphabet verwendet, besonders für Späterblindete und behinderte Kinder kommen gesondert gedruckte Bücher zum Einsatz. Bücher im Moonalphabet hatten eine Besonderheit: Die Zeilen lassen sich im Boustrophedon abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links lesen, so dass man die Finger nicht von der Seite nehmen muss. Mit dieser Form der Reliefschrift konnten Blinde zwar in kurzer Zeit lesen lernen, aber flüssiges Lesen war nicht zu erreichen. Im Jahre 1990 wurde in Großbritannien die Schreibung in zwei Richtungen abgeschafft, die Moon-Schrift ist jetzt immer von links nach rechts zu lesen. - Der Originalumschlag ist mit eingebunden. Im Anhang befindet sich eine Tafel in geprägter Reliefschrift nach Moons Alphabet. - Papier gleichmäßig leicht braunfleckig. Sonst tadelloses Exemplar des selten erhaltenen Werkes.