Beschreibung:

483 S. Originalhardcover mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für Kurt Scheel. - "Von allen unseren Dichtern hat keiner so geheimnisvoll gelebt wie Rainer Maria Rilke. Immer war er auf dem Wege durch die Welt, und niemand, nicht einmal er selbst, wußte im voraus, wohin er sich wenden würde." So charakterisiert Stefan Zweig den nach Goethe in aller Welt meistgelesenen deutschen Lyriker, das Idol ganzer Generationen dieses Jahrhunderts, die in ihm den Dichter par excellence sahen, schwärmerisch seine Verse deklamierten und seine unverwechselbare Sprache nachzuahmen suchten. Mißverständnisse und Widersprüche haben Rilkes äußeres Leben und manches seiner Werke bis heute in ein fast mystisches Dunkel gehüllt: Sein Hang zur Isolation einerseits und sein Umgang mit aristokratischen Damen andererseits gaben über den "unbehausten Salondichter", der die Geborgenheit einer bür-gerlichen Ehe nicht ertrug, Rätsel auf. Und unvereinbar scheint Rilkes mutiger Antimilitarismus mit seiner pathetischen Heldenverehrung in der "Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke", jenem Werk, das in zwei Weltkriegen Hunderttausende von Soldaten wie ein Gebetbuch begeistert ins Feld mitnahmen. Aber Rilke ist auch der Verfasser des ersten deutschen Experimentairomans ("Malte Laurids Brigge") und einer der letzten großen Briefschreiber unserer Literatur, der unumstrittene Meister des Sonetts - und mit alledem ein Dichter, der wie kaum ein anderer den literarischen Geschmack seiner Zeit bestimmte und widerspiegelte. Die gerühmte Rilke-Biographie des renommierten Literaturwissenschaftlers Wolfgang Leppmann liegt nun in einer vom Autor revidierten Fassung wieder vor. Sie gilt nach wie vor als das umfassende Werk, das den Dichter nicht nur aus seinen Werken interpretiert, sondern ihn aus neuer Perspektive auch als Repräsentanten einer Periode des gesellschaftlichen Umbruchs zeigt. ISBN 9783502184119