Beschreibung:

22 Seiten, 4 unpaginierte Blätter aus dickem, festen Karton. Mit 10 gestochenen Abbildungen des galvanischen Apparats auf einer Tafel und 2 blattgroßen galvanographischen Proben auf starkem Papier im Anhang. Gr. 8° (25 x 17 cm). Orig.-Broschur.

Bemerkung:

Seltenes Werk zur Geschichte der Druck- und Reproduktionstechnik mit schöner Provenienz. - Poggendorff I, 1286f. - NDB XXII, 238ff. - Ritter Franz von Kobell (1803-1882) war einer der bedeutendsten deutschen Mineralogen und Naturforscher des 19. Jahrhunderts. Als korrespondierendes Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften und Träger hoher Orden arbeitete er nach der Einführung der Galvanoplastik durch Moritz Hermann von Jacobi an galvanischen Vervielfältigungsmethoden. Mit seinem Kollegen Carl August von Steinheil nahm er 1839 die ersten Daguerreotypien in Deutschland auf. Sie fotografierten mit einer von Steinheil entwickelten Camera obscura die Glyptothek und die Türme der Frauenkirche. Kobell führte dabei Silberchlorid-Papiere zur Fixierung von Lichtbildern ein und schuf damit den Prototyp eines photochemischen Verfahrens, das später verbessert wurde. Neben seiner naturwissenschaftlichen Arbeit spielte Kobell die Zither, schrieb Erzählungen in oberbayerischer Mundart und dichtete ausgiebig zur Jagd, Liebe und Wein. - Vorliegende Arbeit, ein frühes Werk Kobells zu dem von ihm selbst erst 1840 erfundenen galvanographischen Verfahren, trug maßgeblich zur Verbreitung und späteren Verbesserung der Galvanographie bei; die erste Ausgabe war 1842 erschienen. - Auf dem Umschlag handschriftliche Notiz des Vorbesitzers: "D. 29. X. 86 von Frau Staatsrath v. Eisenhart, der Tochter des Verfassers, zum Geschenk erhalten. J.R." - Diese Tochter ist die Münchner Schriftstellerin Luise von Kobell. - Monogramm des Vorbesitzers für uns nicht aufzulösen. - Umschlag etwas verfärbt und schwach braunfleckig sowie insgesamt leicht angestaubt und an den Ecken leicht bestoßen. Innen gleichmäßig mit großflächigen, doch schwachen Braunflecken. Tafeln in der Bindung gelöst, sonst gutes Exemplar der bedeutenden Publikation, einem Unbekannten überreicht von der Tochter des Verfassers.