Beschreibung:

56 S., 83 Tafeln. Mit zahlr. Abb. Originalhardcover.

Bemerkung:

Einband berieben und bestoßen, papierbedingt gebräunt. - Mit tiefster Wehmut durchschreite ich heute die weiten Räume, wo der Geist Reinhold Begas gewaltet! Das Heiligtum des grofeen Meisters, der von uns gegangen! Da, wo seine leuchtenden Augen, sein grofeer Geist, sein sprühender Witz all die Menschen, die ihm nahen durften, begeistert, nun stehen sie verlassen all die herrlichen Schöpfungen, die selber Zeugnis geben von dem Riesen, der das Höchste und Schönste erstrebte, was Gott dem Künstler als einzigstes Ziel gesteckt. Was Reinhold Begas für uns Deutsche, für die ganze kunstsinnige Welt bedeutet, was er speziell uns gewesen, werden erst diejenigen, die nach uns kommen werden, erfassen und begreifen. Moderne Kunst! Moderne Richtung! Wie oft hat der Meister nicht darüber gelacht! War er nicht selbst der Modernsten einer, war er nicht selbst der größte Revolutionär? Hat er nicht Größeres geschaffen, als all die sogenannten Modernen? Und in welcher Zeit! in der Zeit, als aller Kunstsinn daniederlag! Wären denn all die "Modernen" möglich ohne Reinhold Begas? Alle sind sie Kinder seines Geistes, seines Könnens; alle haben sich erst an ihm gebildet und sind große geworden durch ihn! So lange die Kunst gepflegt, war ein ewiges Steigen und Fallen in den Kunstrichtungen zu beobachten. Aus der tiefsten Tiefe erstieg, wie ein feuerspeiender Berg, Reinhold Begas und schuf uns all die herrlichen Werke, die nun zur Versteigerung kommen sollen. Nur ein "Großer" konnte solche Werke schaffen, wie die köstliche Figur "der Badenden", "Pan und Psyche", "Raub der Sabinerinnen", den an das Quatrocento erinnernden kleinen Brunnenknaben und all die köstlichen Werke mehr. Ein unermeßliches Vermögen, was heute noch keiner zu bemessen vermag, steht zur Versteigerung. Es wäre zu wünschen, daß begeisterungsfähige Menschen genug kommen, um sich diese himmlischen Werke zu erwerben und teil-zunehmen an dem Giücksempfinden, das der Meister selbst gehabt beim Erschaffen seiner Werke. (Walter Schott)