Beschreibung:

48 S.; Illustr.; (s/w); 22 cm; geheftet.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband stw. leicht berieben u. geknickt. - Vorderer Innendeckel mit kurzer Widmung und SIGNIERT "Graf v. Sagrekow". - ... In der Herbstausstellung der Akademie (1930) war Sagrekow mit der Gouache "Blumenstilleben" und einer Aktzeichnung vertreten. Velhagen & Klasings Monatshefte brachten das ausgezeichnete "Bildnis der Frau von Stryk" farbig - ein Bild von außerordentlich wirksamer Geschlossenheit im Formalen und einer ins Dekorative gesteigerten Bewegung, die doch an keiner Stelle erstarrt erscheint, wobei auch der Bildnisausdruck von faszinierender Lebendigkeit ist. Bei solchen Bildern handelt es sich um Werke, die den Geist einer Epoche mitdokumentieren helfen. Aus retrospektiver Sicht dürfte das "Mädchen mit Reißschiene" - die Tochter des Architekten Nachtlicht - das bedeutendste jener Bilder Nikolaus Sagrekows sein. Die Münchener Zeitung "Jugend" hat es farbig als Titelseite des Heftes 44 (Jahrgang 1929) reproduziert. Hier lebt in eindringlicher Form die Neue Sachlichkeit: Die Emanzipation der Frau der zwanziger Jahre, die selbstbewußte Haltung der jungen Dame, der modische Ausdruck ihres gestreiften Kleides und schließlich die malerische Vehemenz machen das Bild zu einem Dokument jener Epoche nicht weniger als die Sportbilder, die Nikolaus Sagrekow so sehr geliebt hat - eine "Sportlerin"" und das damalige Fußballidol Hanne Sobeck haben ihm hier Modell gestanden. Im Jahre 1930 beteiligte sich Sagrekow an der Ausstellung "Rhythmus der Arbeit" im Charlottenburger Rathaus - eine Ausstellung, die wesentlich auf eine Anregung des damaligen Stadtrats und späteren Bürgermeisters Albert Horlitz zurückging. Eine Kritik aus jenen Jahren würdigte das Monumentalgemälde mit den Worten: "Nikolaus Sagrekow vor allem ist hier mehrfach überraschend gut und frisch vertreten. Das Breitformat ,Rhythmus der Arbeit' ist ebenso eindrucksvoll wie dekorativ." Max Liebermann hat den Künstler stets sehr geschätzt und ihn nach Kräften gefördert. So besitzt Sagrekow ein Schreiben mit der Signatur Liebermanns, in dem ihm der Präsident der Preußischen Akademie der Künste mitteilt, daß die Deputation für Kunst und Bildungswesen auf seinen Vorschlag auch Werke seiner Hand zu erwerben beabsichtige; die Komposition "Rhythmus der Arbeit" ging als Geschenk an den damaligen Berliner Oberbürgermeister Dr. Sahm, der dem Bilde einen würdigen Platz im Festsaal der Gewerblichen Berufsschule Charlottenburg zuwies. In jener Zeit malte Sagrekow das Bildnis Dr. Stresemanns, das für den Reichstag erworben wurde. ? (Rudolf Pfefferkorn)