Beschreibung:

167 S. 134 Ill. (z.T. farb.). Fadengehefteter Originalpappband mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Mit Widmung des Autors für den Kunsthistoriker Lothar Fischer. Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Die Kunst Max Klingers (1857-1920) ist ein hervorragendes Dokument der geistigen und künstlerischen Situation am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Die geistigen Grundlagen seiner Kunst werden untersucht, insbesondere wird die enge Beziehung zur Philosophie Arthur Schopenhauers aufgedeckt. Klingers Lebensanschauung verdeutlicht sich im Zuge einer interpretatorischen Beschreibung der graphischen Zyklen und vieler Einzelwerke, deren Inhalte dem heutigen Betrachter häufig nicht mehr faßbar sind. Zentrale Themen der Analyse sind die Rolle der Frau, die sowohl als Opfer doppelter Moral wie auch als dämonisches Weib erscheint, die Anklage sozialer Not, die widersprüchliche Stellung zum Christentum, der Geniekult als Ersatzreligion, Klingers Gedanken zum Tode. Klinger ist einer der Wegbereiter des Jugendstils. Seine phantastisch-absurden, traumhaft-alogischen Bildentwürfe wurden von den Surrealisten als wesensverwandt empfunden. De Chirico nannte ihn "den modernen Künstler schlechthin". Dieser Aspekt seines Oeuvres bildet den zweiten Schwerpunkt der Darstellung. Der bislang übersehene Einfluß der zeitgenössischen, vorfreudianischen Traumliteratur auf Klinger stellt die Interpretation seiner irrealen und irrationalen Werke auf eine neue Grundlage. Max Klinger 1857-1920 5 Die leidende Frau 27 Die Welt ist die Hölle 46 Das Genie - ein tragischer Gott 67 Vom Tode 94 Christus im Olymp 113 Das dämonische Weih 118 Träume 132 Traumsymbolik als Darstellungsmittel 146 Der romantisch-moderne Geist 153 Anmerkungen 156 Verzeichnis der Abbildungen ISBN 379250233X