Beschreibung:

3 Bände u. Registerband. 8°. XXX, 1 Bl., 446, 1 Bl. u. VIII, 404 u. VIII, 371 SS. u. VIII, 70 SS. (Register). Schriftsatz in 8-Punkt Berthold Mainzer Fraktur. Kart. d.Zt. (1-3; Kapitale etwas bestossen u. und mit schmalen Fehlstellen, Rücken von Bd. 2 im Fuss mit sauberer älterer Reparaturstelle, Rückenschilder von Bd. 2 u. 3 grösserenteils abgeblättert), bzw. OBrosch. (Register). Erste gedruckte Ausgabe. Seiten unterschiedlich stockfleckig u. etwas gebräunt, gelegentlich leicht knittrig, vereinzelte Randvermerke in Bleistift. Etwas Alters-, Dislokations- u. Gebrauchsspuren, Besitzerstempel u. -vermerk a. Vorsätzen, bzw. Vorderdeckel (Register). Gesamthaft recht ordentliche, relativ gepflegte Bände aus namhafter Provenienz. -

Bemerkung:

- Barth 1202; G. Finsler, in: BSLK Fasc. V 10e, 1896, p. 10, bzw. R. Luginbühl, Geistige Kultur, in: BSLK Fasc. V 10a, 1903, p. 4 - Digitalis. in DDB (o. Register) - Provenienz: Prof. Dr. Fritz Büsser, Zürich (Stempel, hs. Besitzervermerke u. wenige Randnotizen). Büsser befasste sich u.a. sehr eingehend mit Leben und Werk Heinrich Bullinges, wozu er auch relevante Arbeiten publizierte. - Der bedeutende Zürcher Kirchenmann Heinrich Bullinger verfasste als Hauptwerke eine 'Historie gemeiner loblicher Eydtgnoschaft' und die Reformationschronik, die als einzige der beiden gedruckt wurde. Nach ihr "ist der Historiker Bullinger zu beurteilen. Er ist ein guter Erzähler, schildert zum Beispiel die Schlacht von Kappel sehr anschaulich. [..] Sein Zweck ist ein apologetischer; wiederholt betont er, dass er Unwahrheiten widerlegen wolle. Er gibt nur die Reformation in der Schweiz [..]. Die Parallelen in Deutschland stellt er nicht dar, mit Ausnahme des Bauernkriegs von 1525. Dagegen geht er auf die Vorgänge in Italien ein, bemerkt manchenorts, dass die italienischen Feldzüge den Bürgerkrieg unterbanden, kennt also die internationalen Zusammenhänge. Der neuerdings gegen Bullinger erhobene Vorwurf, er stelle die Entwicklung so dar, als ob die schweizerische Reformation unabhängig von der deutschen entstanden sei, trifft nicht ihn, sondern Zwingli, der das stets behauptete; dies gab ja auch den Anlass zum Zwist zwischen Luther und Zwingli. Bullinger benützt Quellen von allen Seiten [..]. [..] Sein Standpunkt ist natürlich reformiert, einseitig und doch relativ gerecht. Zwar gebraucht er kräftige Ausdrücke gegen die Widersacher, [..] schmäht sie aber nicht, wie es der Brauch war. Er vertuscht auch nicht durchgehends. Von schlimmen Sachen unterdrückt er nur eine, die Hinrichtung Wehrlis, die ein Justizmord war. [..] Hinwiederum stehen so viele Beweise von gerechtem Empfinden in seiner Chronik, dass ihm die gute Treue nicht abgesprochen werden kann. [..] Obgleich Bullinger in manchem von der Zeit bedingt erscheint, ist er doch auch der Zeit überlegen." (Feller/Bonjour, 1, 2. Aufl. 1979, p. 156 f.). -- Heinrich Bullinger (Bremgarten, Kt. Aargau 1504-1575 Zürich), Theologe und Autor. Als Lehrer an der Klosterschule in Kappel am Albis, 1523-29, wurde er zum entschiedenen Anhänger Zwinglis [..]. 1528 nahm er an der Berner Disputation teil, und im selben Jahr wurde er in die Zürcher Kirchensynode aufgenommen. [..] Am 9.12.1531 wurde Bullinger zum Nachfolger des [im 2. Kappelerkrieg] gefallenen Zwingli berufen. [..] Der bleibende Einfluss machte Bullinger zu einem der Väter des reformierten Protestantismus. (Aus: H. U. Bächtold, in HLS). - Fritz Büsser (Glarus 1923-2012 Zürich), kath., dann ref., bedeutender Zürcher Theologe und Kirchenhistoriker. 1955-66 Pfarrer in Bülach. 1968-89 Professor für Dogmen- und Kirchengeschichte an der Universität Zürich. Als Leiter des Instituts für Reformationsgeschichte betonte Büsser die theologisch-konfessionelle Vielfalt der Reformation [..]. Er unterstrich den ökumenischen Charakter der Zürcher Reformation [..] und die Johannes Calvin ebenbürtige Bedeutung Heinrich Bullingers [..]. (etc.; P. Stadler, in HLS). -- VERSANDKATEGORIE / Weight category / Poids brut 3 kg -