Beschreibung:

[Folgende Wörter in rot gedruckt: "HERODES", "Tragoedia." und "ELZEVIRIANA."] 1 (weißes) Blatt (modern); 112 Seiten (incl. typographischer Titel in rot und schwarz); 1 (weißes) Blatt (modern). Moderner, marmorierter Lederband mit dezenter Rücken- und Deckelvergoldung, sowie Blindprägung der Innenkanten. Marmorierte Innenspiegel und fliegende Vorsätze, sowie allseitiger Rotschnitt. (16 x 10,4 cm, bzw. 15,5 x 9,5 cm; Buchblock: 0,6 cm) Kl.8°.

Bemerkung:

Pieters 113 auf S. 108 ("Imprimé en caractères italiques et coté 6s de Holl. au catal offic. de 1644."). Willems 368 ("Marque: le Solitaire. 112 pp., y compr. le titre rouge et noir. L'Hérode infanticide est suivi de poésies diverses de Heinsius; précédées d'un faux titre (p. 75) portant: Danielis Heinsii poematia aliqvot, quae in posteriori poematum editione desiderantur."). Minzloff S. 115. Winterthur 529. Goldsmid II, 72. Rahir 354. Berghman 965 ("A la suite de la tragédie vient un petit receuil de poésies de Dan. Heinsius, précédée d'un faux titre."). Socoloff I A 302. Copinger 2160. Motteley (1848) 214. Lengfeld 417. Vergl. Phiebig 51 [dort Bestandteil eines Konvolutes]. EHC 08.1632.Her.00 + 01. Weddigen 124. - Das erst spät veröffentlichte, einzige religiöse Drama des bedeutenden humanistischen Gelehrten - Der von Weddigen bei Hübel & Denck 1926 in Auftrag gegebene hübsche Einband mit leichten Alters- und Gebrauchsspuren ist etwas berieben und stellenweise verblichen. Abklatsch der Innenkanten auf die gegenüberliegenden marmorierten fliegenden Vorsätze. Die beiden weißen Blätter modernen Ursprungs wurden beim Binden hinzugefügt. Dem gebräunten und eingestaubtem Titelblatt nach zu urteilen, hatte der Sammler hier eine Original-Broschur neu aufinden lassen, eigentlich ein Sakrileg ! Zum Glück wurde der Block kaum beschnitten. Auf der nicht paginierten Seite 3 vom Autoren Constantin Huygens ("Nobilissimo Amplissimó Viro CONSTANTINO HVGENIO ...") im Druck gewidmet. Das Stück selbst endet auf Seite 69, es folgt ein Sermon von Petrus Chrysologus, sowie der griechische Text "Hypotyposis Infanticidii" des Basilius Seleucensis, dann ab Seite 75 die "poemata". " (...) Im Aristarchus sacer (1627) versucht Heinsius mit ethymologischen Ableitungen eine Brücke zwischen griechischer Mythologie und alttestamentlichen Stoffen zu schlagen und liefert damit die ersten Ansätze zu einer vergleichenden Mythologie. Heinsius versucht also die antike Welt als eine Ausformung der gottgewollten Ordnung zu erklären und zu retten. In Herodes infanticida (1632) verkörpern Herodes und die Furien den historischen Ausdruck heidnisch-verdammter Lebensformen, Bethlehem und die Engel die auserwählte erlöste Welt. (...) das biblische Drama Herodes infanticida, das erst 1632 erschien aber wohl schon teilweise um 1610 abgefaßt wurde, behandelt das im 17. Jahrhundert beliebte Thema des bethlehemitischen Kindermordes und trägt barocke Züge in der Darstellung des tyrannischen, Gott verfluchenden Herodes. An diesem Drama entzündete sich der Streit mit Guez de Balzac über die Mischung von antiker Mythologie mit christlichen Themen, die Heinsius schon in der Vorrede zur Bacchushymne, dann in der Epistola, qua dissertationi D. Balsaci respondetur (1636) als historisch verschiedene Ausformungen von ein- und derselben göttlichen Weltordnung verteidigte." ex: Daniël Heinsius, Nederduytsche poemata. (Facsimile-uitgave van eerste druk 1616) Peter Lang, Bern / Frankfurt am Main 1983. Neben der Druckermarke noch mit einigen Schmuckinitialen und den folgenden fleurons geschmückt: auf der nicht paginierten Seite 3, sowie Seite 71 ein "Büffelkopf" (Rahir 17), auf Seite 11 und 77 Rahir 12. Provenienz: Mit dem Exlibris Weddigens auf dem vorderen Innendeckel, sowie seinen handschriftlichen bibliographischen Angaben auf dem vorderen fliegende Vorsatz verso und seinem Vermerk "Einb Hübel & Denck Oct. 1926 Ff/-" auf dem ersten weißen Blatt recto. * Bitte fordern Sie bei Interesse unsere umfangreichen Anmerkungen an. *