Beschreibung:

241 S. Originalleinen mit Schutzumschlag.

Bemerkung:

Umschlag leicht berieben, sonst gutes Exemplar. - Diese virtuosen Stücke einer erinnernden Phantasie rufen eine längst verlorene und versunkene Zeit wieder herauf: Kindheit und Jugend im zaristischen Rußland; den Vater, Professor für Strafrecht in Petersburg, der 1922 in Berlin erschossen wurde, als er sich schützend zwischen zwei Attentäter und seinen Freund, den Politiker Pawel Miljukow, warf; die Mutter, die auch die ungewöhnlicheren Interessen ihres Sohnes förderte und vor dem Zweiten Weltkrieg arm und einsam in Prag starb; den Onkel, der ihm kurz vor der Revolution ein Millionenvermögen vermachte; die Prozession der englischen und französischen Gouvernanten und der Hauslehrer aus allen Gegenden Rußlands; weite Reisen in internationalen Expreßzügen quer durch Europa; erste Kinderliebe am Strand von Biarritz; Petersburg im Frühjahr, wenn die Newa krachende Eisschollen mit ms Meer führte, und im Winter, wenn Pferdeschlitten lautlos durch die Straßen glitten; vor allem aber den Nabokovschen Landsitz im Süden der Stadt, die Parks und Wälder und Moore an der Oredesh, die ihn mit seinem "akuten Verlangen, allein zu sein" aufnahmen und seine frühe Leidenschaft für Dichtung und Schmetterlinge nährten. Der Verlust des Landes seiner Jugend erscheint Nabokov als Austreibung aus dem Paradies, die tiefe Spuren in seinem Werk hinterließ: "Meine alte Fehde mit der sowjetischen Diktatur hat nicht das mindeste mit Besitzfragen zu tun... Die Sehnsucht, die ich all diese Jahre gehegt habe, ist das hypertrophische Bewußtsein, die Kindheit verloren zu haben ..."