Beschreibung:

30 S.; illustriert; gr.-8°; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex. - deutsch / englisch - Text von Wolfgang Siano: Wirkliche Schönheit / Real Beauty. // Abbildungen : "Die Avant-Garde" 1986; Das Kreuz mit der Palette 1988/89; (viele o.T.'s); Der dritte Mann 1986Atelier Lucio (Blau) 1987; Skulptur für einen Italiener (schwarz) 1986/87. // Gerd Rohling (* 1946 in Krefeld) ist ein deutscher Maler und Objektkünstler. Rohling zog 1971 nach West-Berlin und studierte bis 1977 an der Hochschule der Künste Berlin Grafik bei Gerhard Bergmann und war in der Malklasse von Karl Horst Hödicke, bei dem er Meisterschüler wurde. 1979 gründete er unter anderem mit Frank Dornseif, Ter Hell und Reinhard Pods die Berliner Künstlergruppe und gleichnamige Selbsthilfegalerie "1/61" (benannt nach dem Postzustellbezirk Berlin-Kreuzberg 61). 1980 erhielt er das PS1-Stipendium, New York. Rohling gilt als ein vielreisender Künstler, der Teile des Jahres in Neapel, Mumbai, Rio de Janeiro, Ghana, Thailand oder den USA verbringt. In seiner frühen Zeit wurde er mit der gestischen Malerei der Neuen Wilden in Verbindung gebracht. In den 1980er Jahren wandte er sich der Objektkunst zu. Aus einfachsten Materialien, wie Abfallteilen aus Papier, Glas, Metall oder Kunststoff gestaltete er mit großem Farbeinsatz sowohl Objektensembles als auch raumfüllende Installationen. "Aus Pappe und Plastikresten, mit Sprayer-Unbekümmertheit und Quasi-Lässigkeit baut und bemalt er urban-abenteuerliche Szenerien..." 2009 zeigte er in der Ausstellungshalle Hamburger Bahnhof die Installation Wasser und Wein, für die er unterschiedliche Gefäße in einen neuen Zusammenhang transformierte. 2013 konzipierte er für das Weserburg Museum für moderne Kunst mit der Ausstellung "Inside - Outside" eine Gesamtinstallation, die die neueren Werkserien "Immer im Bilde - Rouge" und "Sweet 'n' Sour" zeigte und bei der Rohling "in spielerischem Umgang" neben Malerei, Skulpturen, auch Filme einsetzte. // "Der Mensch träumt in Bildern. Gerd Rohling träumt die Wirklichkeit des Traums, gegenständliche Realität in der Schwebe bildlicher Imagination. Seine Dinge sprechen aus handgreiflichem Eigensinn, die Poesien ihrer Farben, Formen und Materialien begegnen, durchschneiden und überkreuzen sich in den Fluchten visueller Magie. Ins Bild gestellt, sind die Dinge durchsichtig auf sich selbst und zugleich über sich hinaus. Stabilisiert im Umriß schwarzer Silhouettierung steht der Hammer als Emblem der Schönheit seiner Kraft - Anker des Lichts im endlos vermessenen Kunstraum, Wächter des Schattens. Gerd Rohling erneuert das romantische Wagnis, die Suche nach der Unschuld des Bildes, Beschwörung ursprünglicher Illusion als Nachbild lebendiger Erfahrung. Sein Bild ist Gebilde, gegenständlicher Gegensatz, gestaltete Distanz, selbstbewußter Zwischenraum; gedankliche Öffnung illusionistischer Fiktion, Traumfabrikat aus eigener Arbeit. Seine Flächen sind Formen konkreter Dinge, von Wannen, Kartuschen, Wolldecken, Pappen, Kanistern, Brettern, verschiedensten Platten: gefundene Attraktionen im Chaos des Abfalls, zugleich auch leichthändiger Anschluß an Stella's objekthafte Bildrealität. Eleganz des einfachsten Kunststücks ... - ein gewachsener Ast reckt steil sich als Schlange, zum Standbild geschnitzt schießt sie vom Boden senkrecht empor, dirigiert sie Silhouetten weiterer Schlangen auf der Wandplatte vor sich; tiefengestaffelt in ungleicher Höhe über der unteren Kante scheint aus dem Wandbild heraus ein gewaltiger Zug der befreiten Solistin zu folgen ?" (Wolfgang Siano)