Preis:
32.00 EUR (kostenfreier Versand)
Preis inkl. Versand:
32.00 EUR
Alle Preisangaben inkl. USt
Verkauf durch:
Göppinger Antiquariat
Jürgen Murr
Tannenstr. 2
73037 Göppingen
DE
Zahlungsarten:
Rückgabemöglichkeit:
Ja (Weitere Details)
Versand:
Büchersendung / Büchersendung
Lieferzeit:
3 - 14 Werktage
Beschreibung:
16 S. 15 x 11 cm, Broschur
Bemerkung:
Einband angeschmutzt und fleckig. Innen am Anfang durchgehender Fleck. Insgesamt recht gutes Leseexemplar. Sehr selten. Im KVK nur an der Nationalbibliothek in Leipzig nachweisbar. "Agnes Schnapper erblickte am 12. November 1882 in Besigheim als Kind des späteren Schwäbisch Haller Prälaten Adolf Friedrich von Walcker und seiner Frau Bertha geb. Wanser das Licht der Welt. Ihre Kindheit verbrachte sie in Ludwigsburg, ihre Schulzeit in Schwäbisch Hall, anschlieflend besuchte Agnes Schnapper das Lehrerinnenseminar am Königin-Katharina-Stift in Stuttgart, das sie 1901 mit dem Examen abschloss. Neben der christlichen Prägung durch ihr Elternhaus, sind auch die Begegnungen mit anderen Frauen im Lehrerinnenseminar, die sie auf spannungsreiche Gesellschaftsentwicklungen aufmerksam machten, entscheidend für ihren Werdegang. Am 3. August 1905 heiratete sie in Bad Urach Immanuel Schnapper (*26. Januar 1873), den sie an seine Lehrerstätten nach Ebingen, Heidenheim, ab 1933 Stuttgart, 1937 Korntal sowie von 1953 an nach Ludwigsburg begleitete. Immanuel Schnapper war aktives Mitglied der DDP (Deutsche Demokratische Partei), für die er auch in den Wahlkampf zog. I. Schnapper muss seiner Frau die Politik näher gebracht haben, denn von 1919 an hielt sie erste Vorträge. Schnell verband Agnes Schnapper die ihr bedeutenden Themen Glaube und Familie mit der Politik und konnte ab 1921 eine regelmäßige Vortragstätigkeit vorweisen. Angeschlossen an den seit 1919 existierenden Evangelischen Volksbund, Referat Erziehungs- und Familienfragen, in dessen Reihen sich gleichgesinnte Freunde fürs Leben (hier sind v.a. Martha Krockenberger, Heidi Denzel sowie Meta Diestel zu nennen) fanden, bestand durch dessen Institutionalisierung der Rahmen für regelmäßige Veranstaltungen. Neben der Gleichberechtigung der Frau, war v.a. das Thema Familie der vorherrschende Inhalt für Agnes Schnapper (Vgl. Vortragslisten Bestell-Nr. 2). Bis 1933 konnte sich Agnes Schnapper frei engagieren und für ihre Belange eintreten, doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten und dem Aufgehen des Ev. Volksbundes in die landeskirchliche Frauenhilfe, wich sie aus dem öffentlichen Bereich zurück. Im Jahr 1933 ist auch der Umzug von Familie Schnapper nach Stuttgart anzusiedeln: Immanuel Schnapper war durch seine Reden für die DDP aufgefallen und musste regelrecht aus Heidenheim fliehen, um einer Inhaftierung zu entgehen. Einzelne Tätigkeiten während der nationalsozialistischen Herrschaft sind belegt, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Agnes Schnapper wieder aktiver und war v.a. für das von Heidi Denzel in Korntal gegründete Heim der Ev. Heimschwestern tätig. Am 2. Juli 1961 starb Immanuel Schnapper, bis zu ihrem Tod am 22. Juni 1972 lebte Agnes Schnapper im Heimschwesternhaus in Korntal und wurde im Familiengrab Wanser-Walcker auf dem Stuttgarter Pragfriedhof beigesetzt. Agnes Schnapper war eine frühe Vertreterin der Evangelischen Frauenarbeit in Württemberg, sie setzte sich für Frauen und ihre Stellung ein, dabei verlor sie die Rolle der Frau als Mutter und als gläubige Wohltäterin nie aus den Augen. Bemerkenswert an ihrer Tätigkeit war zudem, dass ihr Mann Immanuel, denn sie gehörte zu den wenigen verheirateten Müttern aus dieser frühen Frauenarbeitsphase, sie frei arbeiten und entscheiden ließ. Neben Sing- und Bibelabenden und Vortragsserien gehörte die Durchführung der Müttererholung zu den bedeuteten Aufgaben von A. Schnapper. Hierbei wurden erholungsbedürftige Mütter aus der Stadt zu Familien auf dem Land verbracht, was auch umgekehrt angeboten wurde. Die Vortragsmanuskripte und Protokolle der Frauenabteilung des Ev. Volksbundes zeugen von der abwechselungsreichen Tätigkeit Agnes Schnappers." (Landeskirchliches Archiv Stuttgart)