Beschreibung:

303 S.; zahlr. Abbildungen; 8°; kart.

Bemerkung:

Sehr gutes Ex. - Texte deutsch und englisch. - Max Hollein Vorwort -- Preface -- Martina Weinhart Die Welt muss romantisiert werden - Über die Wiederentdeckung einer Haltung / The World Must Be Made Romantic: On the Rediscovery of an Attitude -- Rainer Metzger Der Grund und der Abgrund der Bilder / The Abyss of Images -- Beate Söntgen Hinter dem Rücken der Figur - Das Nachleben der -- Romantik in der Kunst der Gegenwart / Behind the Figure 's Back: The Afterlife of Romanticism in Contemporary Art -- David Altmejd Christopher Miles -- Hernán Bas Dominic EICHLER -- Peter Doig Martina Weinhart -- Kaye Donachie Ralf Christofori -- Uwe Henneken Anke Kempkes -- Karen Kilimnik Barbara Hess -- Justine Kurland John Kelsey -- Catherine Opie Ralf Christofen -- Christopher Orr Francesco Manacorda -- Laura OwenS AnkeKempkes -- Simon Periton wm Bradley -- David Thorpe Raifcimstofori -- Christian Ward Katharina Dohm -- Kiinstlerbiografien / Artists' Biographies. // ... Dabei wird die Gegenwart von der Kunst nicht analysiert, vielmehr artikulieren sich in ihr Wünsche und Visionen als Gegenentwurf. Es entstehen innere Landschaften, die durchaus die Kraft haben, ihre Wirkung auf das Außen zu entfalten. Es ist kein direktes Dokumentieren oder Entwerfen, die Arbeiten sind vielmehr geprägt von einer Leidenschaft für das Unbestimmte, das weiter Entfernte, das Zwiespältige. Im Traum von Einheit und Spiegelung von Individuum und Natur ist auch der Alptraum des Unerreichbaren und Inkompatiblen enthalten. Diese romantische Haltung bleibt aber nicht allein auf die Malerei beschränkt und ist insofern nicht direkt im Zusammenhang mit der gerade gefeierten Renaissance dieses traditionellen Mediums zu sehen, sondern findet sich auch in den Schlüsselmedien der Postmoderne wie der Fotografie oder der Installation. Justine Kurlands Inszenierungen von weltflüchtigen Nudistencamps in der amerikanischen Wildnis sind das beste Beispiel dafür, ebenso wie Catherine Opies in der Unendlichkeit des Ozeans treibende Surfer. Die Konzentration auf das Individuum und seine persönlichen Gefühle geht einher mit einem wiedererwachten Interesse an der Darstellung der Landschaft. Dabei dient die Landschaft nicht als Dokumentation der Zerstörung, sondern als Seelenlandschaft. Künstler wie David Thorpe mit seinen fragilen Assemblagen aus Papier, mit der Botanisiertrommel gesammelten Blumen und fein zurechtgeschnittenen Hölzern, seinen dramatischen Berglandschaften mit ihren pseudovisionären Architekturentwürfen, erzählen erneut von der Isolation in der überwältigenden Welt, die hier in das Bild der Landschaft gefasst wird. Beinahe trotzig klingen da Titel wie We Are Majestic in the Wilderness. Es geht bei diesen Arbeiten nicht um Nostalgie, Kitsch oder reine Schönheit, und auch nicht um die Revision der Malerei, sondern um eine andere Welt, ein neues individuelles Empfinden - oszillierend zwischen Sehnsucht und Unbehagen - ohne konkreten Ort und bestimmte Zeit, aber trotzdem im Hier und Jetzt. Die jungen Künstler sind sich der kunstimmanenten Entwicklungen und Debatten der letzten Jahre wohl bewusst, ebenso natürlich ihrer Vorgänger in der Kunstgeschichte. Ihr vermeintlich revisionistischer Weg zurück zu einem emotionalen Ausdruck bewegt sich nicht abseits, sondern inmitten des aktuellen Diskurses. (Max Hollein)