Beschreibung:

318, (2) Seiten. Mit zahlreichen meist farbigen Abbildungen. Farbig ill. Originalbroschur. 23x15 cm

Bemerkung:

* Dieser Band versammelt Beiträge, welche Freunde und Kollegen dem ehemaligen Vorsteher der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Basel und emeritierten Professor für Historische Hilfswissenschaften zu seinem 70. Geburtstag stiften. Das übergreifende Thema sind Schrift und Buch im umfassendsten Sinn, die Geschichte besonderer Manuskripte und Druckwerke, die Bedingungen ihrer Herstellung und Bewahrung, die materiellen und geistigen Lebensverhältnisse von Autoren, Druckern und Sammlern. Beginnend mit der Betrachtung monumentaler karolingischer Bibelhandschriften aus Tours wird untersucht, mit welchen Mitteln deren harmonische Proportionen in einer Zeit fehlender exakter Masseinheiten hergestellt werden konnten. Mehrere Beiträge befassen sich mit herausragenden Zeugnissen hoch- und spätmittelalterlicher Buchmalerei und fragen dabei nach lokaler Entstehung, überregionalen Einflüssen und Querverbindungen zu anderen künstlerischen Ausdrucksformen im damaligen Umfeld. Für einmal gezielt aus ökonomischer Sicht fällt dann der Blick auf den frühen Basler Buchdruck, speziell auf die Sortimentspolitik von Johannes Amerbach als Drucker konservativer Standardwerke und Promotor neuartiger humanistischer Literatur. Das geistige Klima in der Zeit von Humanismus und Reformation wird erkundet anhand der verdeckten leidenschaftlichen Auseinandersetzung zwischen Erasmus von Rotterdam und Ulrich von Hutten um die satirische Schrift Iulius exclusus e coelis über Papst Julius II., anhand von Vadians Deutung der St. Galler Geschichte oder Theodor Zwingers Selbstdarstellung in seinen Briefen, Dichtungen und Bauaufträgen. Die Bedeutung von Bibliotheken als Sammlungen und gleichzeitig als politischer Zankapfel beleuchten drei Beiträge zum Schluss: Zum einen geht es um den Streit zwischen Basel und Bern 1632 um die Zugehörigkeit der wertvollen Bibliothek des französischen Humanisten Jacques Bongars, zum andern wird das aus dem Jahr 1834 stammende Gutachten des Zürcher Oberbibliothekars Johann Caspar von Orelli vorgelegt, worin dieser als Mitglied einer Schiedskommission im Zuge der Güterausscheidung zwischen den neugebildeten Halbkantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft den Kapitalwert der damaligen Basler Universitätsbibliothek mit all ihren Beständen einzuschätzen hatte.