Beschreibung:

2 farb. Faksimileblätter, Doppelblatt mit Erläuterungen in Leinen-Faltmappe in Schuber.

Bemerkung:

Schuber berieben. - Unter den im 12. Jahrhundert in Deutschland entstandenen Bilderhandschriften gebührt dem Evangeliar besonderer Rang, durch die Kostbarkeit seiner Ausstattung, den Reichtum und die Vielfalt seines bildlichen und ornamentalen Schmuckes. Hinzu kommt seine einzigartige Bedeutung als Monument der deutschen Geschichte. Der Herzog selbst hat diese Handschrift anfertigen lassen und sie, gemeinsam mit seiner Gemahlin Mathilde, der Tochter König Heinrichs II. von England, der von ihm nach der Rückkehr von seiner Pilgerreise in das Heilige Land seit 1173 neu errichteten Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig gewidmet. Er knüpfte damit an die großen Stiftungen von liturgischen Prachthandschriften durch karolingische, ottonische und salische Kaiser und Könige an. Die beiden repräsentativen Darstellungen des Herzogspaares im Widmungs- und im Krönungsbild, aber auch das ganz in goldenen Unzialen geschriebene Widmungsgedicht sind dafür beredtes Zeugnis. Der ungewöhnliche Aufwand an Purpur und an Gold, der Schmuck und die Zier dieses kostbaren Evangeliars deuten auf eine bewußt retrospektive Anlehnung an die glanzvolle Ausstattung und an den Bilderreichtum vor allem ottonischer Handschriften hin. Über die Entstehung des Codex wird im Schreibervers am Schluß des Widmungsgedichtes mitgeteilt, daß er als Werk des Mönches Herimann in Heimarshausen auf Geheiß des Abtes Konrad II. entstanden sei, der damit den Auftrag des Herzogs ausgeführt habe. Gemeint ist die im nördlichen Hessen gelegene Benediktinerabtei Heimarshausen an der Diemel, südwestlich der heutigen Stadt Bad Karlshafen. ISBN 9783458146483