Beschreibung:

VIII; 260 S.; Frontispiz u. zahlr. Abb.; kart.

Bemerkung:

Gutes Ex.; Einband etwas gebräunt. - Mit 94 Abb. im Text und 49 Tafeln. - EINLEITUNG -- I DIE ANDENLÄNDER -- Die gemeißelten Felsen des Peruanischen Kulturkreises -- Gemeißelte Felsen und Grabkammern Columbiens -- Felsbilder -- II DIE FELSENTEMPEL IN MEXICO -- Tetzcotzinco -- Malinalco -- Weitere Beispiele mexikanischer Felsplastik -- NACHTRAG -- LITERATURVERZEICHNIS // Wenn man von Felsarchitektur spricht, geschieht es stets mit dem stillschweigenden Vorbehalt, daß es sich auch hier nur um eine Abart der Felsplastik handelt, da ja ein sehr wesentliches Merkmal der Architektur, die Zusammenfügung des Baues aus einzelnen konstruktiven Bestandteilen, fortfällt. Die Felsarchitekten der alten Welt brachten es in der Kunst, Fassaden und ganze Gebäude aus anstehendem Gestein herauszumeißeln, zu hoher Meisterschaft. Eine ebenbürtige Leistung hat die neue Welt nur im Monolithtempel von Malinalco aufzuweisen. Dafür gibt es aber in den alten Kulturländern Amerikas ebenso ausgedehnte Systeme von Galerien und Kammern im lebenden Fels, wie im alten Ägypten, und eine besonders merkwürdige Art Felsskulpturen, die einzelne Architekturformen (Treppen, Nischen, Bassins, Thronsitze usw.) nachahmen und außerhalb Amerikas nur selten ihresgleichen finden. Diese Skulpturen kamen zwar auch in Mexico vor, wo der Berg Tetzcotzinco das Hauptbeispiel bildet, erreichten aber erst in den Andenländern den Gipfel ihrer Vollendung, so daß ich auch Peru und Columbien in den Kreis der Betrachtung gezogen habe, ohne die gleiche Vollständigkeit anstreben zu wollen, wie in den Abschnitten, die von Mexico handeln. Ich bin mir vielmehr vollkommen bewußt, das südamerikanische Material bei weitem nicht ausgeschöpft zu haben, und muß diese Arbeit Forschern überlassen, die Peru und Columbien aus eigener Anschauung kennen und daher viele, bisher noch unbekannte Beispiele anderer Felsplastik beizusteuern vermögen. Das Werk zerfällt demnach in drei größere Abschnitte. Der erste und zweite füllen den vorliegenden Band, der dritte, der von den Felsbildern Mexicos und Guatemalas handelt, bleibt dem zweiten vorbehalten. Die Einleitung soll lediglich ganz kurz auf die Bedeutung der Felsarchitektur und Felsplastik für die Geschichte, Religion und Kunst der altweltlichen Kulturvölker hinweisen und den Boden für einen Vergleich bereiten, den das Schlußkapitel des Ganzen (im zweiten Band) enthält, in dem auch die Frage nach der Gleichheit oder Verschiedenheit der psychologischen Grundlagen der Felsbildnerei in beiden Hemisphären und nach etwaigen kulturgeschichtlichen Zusammenhängen behandelt wird. Die Mannigfaltigkeit der mit dem Thema verknüpften Probleme bringt es mit sich, daß zahlreiche Exkurse über geschichtliche, kunstarchäologische und religionswissenschaftliche Dinge eingeflochten sind, die zwar manchmal weitab zu führen und nur lose mit den Hauptfragen in Verbindung zu stehen scheinen, im Grunde aber doch immer nur dazu dienen, die Entstehung und Bedeutung der Felsplastiken von den verschiedensten Seiten her zu beleuchten. (Vorwort)