Beschreibung:

27 S. Mit zahlr. auch farb. Abb. Originalbroschur.

Bemerkung:

Vom Künstler signiert. Umschlag gering berieben, sonst gutes Exemplar. - Koberling ist kein heftiger, sondern ein sanfter, aber entschiedener Maler. Die Stille der Landschaft ist ihm wild genug. Hatte er in der Periode der "Überspannungen" - in denen der Farbauftrag von mehreren Bahnen Nessel und der abschließenden Folie überdeckt, weggerückt, besänftigt wurde - sein Temperament gedämpft und den Umgang mit der Farbe behutsam gedrosselt, so setzt er seit langem wieder auf ihre freie Entfaltung. Diese freie Entfaltung aber erfolgt ruhig und organisch, nur selten von Eruptionen der Leidenschaft erschüttert. Sie bedeutet für ihn ein kontinuierliches Strömen, ein stilles Atmen, organisches Wachstum. Das Leben der Farbe ist Koberling so selbstverständlich vertraut wie das Leben der Natur - die Strudel im Wasser und die Sprünge in den Felsen, das Licht in den Bäumen und der Flug der Vögel. Die Farbe ist eine Harmonie parallel zur Natur. Koberlings Natur ist eine nördliche Natur, Fischgewässer in Island und Schottland, die norwegischen Fjorde, die schwedische Tundra. In Island, Irland, Lappland ist er zu Hause. Wann immer er kann, fährt er hin. Er kennt diese Landschaft aus vielen Sommern, hat ihr Wachsen, Grünen, Verdorren in sich aufgenommen. Der Wechsel der Tages- und Jahreszeiten ist ihm lebendige Anschauung. Weite gehört zu dieser Landschaft, der Atem des Epos, die ausholende Geste hat hier Raum und wirkt leise und selbstverständlich. Koberling geht in diese Natur als Angler und als Künstler. Das beides gehört für ihn zusammen, ist gar nicht zu trennen. Geduld, Beobachtungsgabe, Erfahrung und wieder Geduld sind Qualitäten, die der Angler wie der Künstler braucht.