Beschreibung:

1 Bl., XX, 128 Ss. (beginnend mit S. 3). Kl.8°. HKalbLd. d.Z. mit 5 aufgesetzten Bünden, rotem Rückenschild, reicher floraler Rückenvergold. u. Rotschnitt (Deckel etw. angestaubt u. tls. leicht berieben, Ecken etw. bestoßen).

Bemerkung:

Zweite Auflage der zuerst 1768 erschienenen Verserzählung von Christoph Martin Wieland (1733-1813), "zweifellos ... - auch innerhalb von Wielands Werk - eines der anmutigsten und reizvollsten Beispiele für Rokokopoesie ... Die Verserzählung hatte gleich bei ihrem Erscheinen großen Erfolg; schon 1769 wurde eine zweite Auflage notwendig. Unter den ersten Bewunderern des Gedichts war Goethe ..." (KNLL XVII,643 f.). - Mit dem Widmungsbrief Wielands "An Herrn Creyßsteuereinnehmer Weisse in Leipzig", datiert "Warthausen, den 15. März 1769". - Vorliegendes Exemplar mit den Kennzeichen eines Doppeldrucks: "Im Jahre des Erscheinens dieser ersten im eigentlichen Sinne 'illustrierten Ausgabe' erschien ein zweiter, vielleicht sogar dritter Druck in genau derselben Anordnung, erkenntlich an der Verbesserung des Druckfehlers 'niedri-/drigen' auf S. 99 und daran, daß Seite XIX mit dem Wort 'freundschaftlichen' beginnt (vgl. Kat. Engelmann, Nr. 677 und 680, Kat. Deneke Nr. 284). Die Kupfer sind nicht mehr bezeichnet und offensichtlich nach und nach ... durch aufgeätzte Platten oder Nachstiche ersetzt worden. Diese zeichnen sich durch größere stecherische Härte und eine zeichnerische Detailliertheit auf Kosten der schummerigen Weichheit und des betonten Helldunkels der Originalkupfer aus." (Deutsch 13 b). - "Mehrere Doppeldrucke vorhanden." (Günther/Zeilinger 428). - "Von dieser zweiten, mit E2 zu bezeichnenden Ausgabe liefen fünf verschiedene Drucke vor. Milchsack kennt deren sechs, höchstwahrscheinlich existieren noch mehr. ... Die Doppeldrucke scheinen nicht nachgewirkt zu haben, der Text der 'Auserlesenen Gedichte' 1784 (B5) geht entweder auf den Originaldruck E2a oder auf einen noch unentdeckten Doppeldruck zurück ..." (Kurrelmeyer S. 9 f.). - Adam Friedrich Oeser (1717-1799), Maler, Radierer und Bildhauer; vgl. Thieme/Becker XXV,571 ff. - Johann Michael Stock (1737-1773), Zeichner und Kupferstecher, "bekannt als Lehrer Goethes (1766)" (Thieme/Becker XXXII,72). - Vgl. Goedeke IV,1,553,55. - Holzmann/Bohatta III,5550. - Hayn/Gotendorf VIII,413. - Rümann 1256. - Wilpert-G.2 48. - Vorsätze min. leimschattig, Titel wenig angestaubt, Titelkupfer etw. fleckig, letztes Blatt am Rand etw. gebräunt, sonst bis auf min. Gebruchsspuren sauberes Exemplar in reizend vergoldetem Rokoko-Einband.