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37 S. : Ill.; Frontispiz. Originalleinen.
Bemerkung:
Neuwertig. - ... Schmidt war ein Geheimnis. Darf man an einem Geheimnis rühren? Darf man einen, der sich verbarg, dem Gemeinen aussetzen? Ganz abgesehen von der Gefahr, ich verstehe ihn nicht, wenn ich glaube, ihn zu verstehen. Nachtgedanken, Schlaflosigkeit. Am Morgen ein verzweifelter Blick auf die Schreibmaschine. Worauf habe ich mich eingelassen? Abfahrt in Zitaten. Es wäre ja zu schön. Arno Schmidt und ich waren Konkurrenten im Beruf, soweit wir den Beruf des Schriftstellers überhaupt als einen Beruf ansahen; ein Erwerb war er nicht. Wir waren Einzelgänger und wollten es bleiben. Unordentliche Leute im Ansehen der Welt. Eremiten wissen voneinander; die Kunde geht über Wüsten. Oasen des wartenden Auges, des lauschenden Ohrs. Wir hatten erste Beiträge des anderen zur Literatur des Nachkrieg gelesen, erschienen in Blättern, die überraschend gegründet und schnell gestorben waren. Ein Frühling im Nachregen eines Unwetters. Schmidt und ich waren, wie alle Schriftsteller dieser Welt, vor ein Problem gestellt, den Auseinanderfall, die Entfremdung, ja die Feindseligkeit von Literatur und Gesellschaft. In Deutschland hatte es eine Reichsschrifttumkammer gegeben, eine ahnungslose, törichte und giftige Zwangsvereinigung. Sie berief sich in ihren Literaturlehren aufs gesunde Volksempfinden. Ich wußte nie, was das ist. Eine Verwechslung von Ackerbau und Kultur? Und wohin hatte das gesunde Volksempfinden geführt? Überall Tod, Vernichtung, Trümmer und Triumph falscher Gefühle. Die Agonie der Ästhetik war dagegen international, und was sie vor dem Tode rettete war der Aufstand gegen ein Dogma, es ist gut so wie es ist. In Deutschland sahen sich die jungen Schriftsteller, die generationsgemäß im Schicksalsjahr 1933 beginnen wollten, in ihrem Aufstand gegen das Glück der Familienküche, des für alle Zeit geordneten kriegbereiten Vaterlandes ...(S. 17) ISBN 3923460015