Beschreibung:

Leipzig, "in Commission von Theodor Thomas" (Druck: Gotha, Stollbergsche Buchdruckerei), 1854. Kl.-8vo. (14,5 : 10,5 cm). XIV S., 1 Bl., 303 S. Halbleinenband der Zeit. mit etw. Rückenvergoldung u. geprägtem Bezugspapier; etw. berieben u. bestoßen, Vergoldung abgegriffen.

Bemerkung:

Seltener Gedichtband dessen Autor mit Sicherheit Christoph Elisa Hering ist, der ein Jahr zuvor (1853) eine physikalische Abhandlung über "Das Tischrücken" veröffentlicht hatte. Drucker war in diesem Fall ebenfalls die Stollbergsche Druckerei in Gotha. Hering war Professor für Mathematik und Physik am Seminar in Gotha, dessen Direktor J. H. W. Waitz der Gedichtband gewidmet ist. Dass Hering für die Veröffentlichung seiner Gedichte nur seinen zweiten Vornamen "Elisa" verwendete, führte, vermutlich durchaus beabsichtigt, dazu, dass der Autor für weiblich gehalten wurde (s. z.B. Patacky, Lexikon dt. Frauen der Feder, Bd. I, S. 341). Neben einer Hommage an "Thüringen", etwas Ritter- und Burgenromantik, und den unvermeidlichen Liebes- und Schmerzensliedern, ist auch ein recht witziges Gedichtlein auf Friedrich Schiller ("Die feine Nase") enthalten, in das zahlreiche Figuren aus dessen Schauspielen verwoben sind: "Graf von Habsburg, Sanct G(e)org standen jubelnd im Schwarm / Herrn von Toggenburg lag eine Nonne im Arm (...) Karl Moor und Amalie küßten sich eben; / Tell, Wallenstein, Ferdinand lachten daneben". - Durchgängig in den Rändern etw. gebräunt und leicht stockfleckig. Titel mit kl. Namenseintrag.